Aktuelles II
Aktuelles II






 

Aktuelles II nach dem Paulusjahr

19.11.2010 

 

Unser Buchtipp: LICHT DER WELT

 

Papst Benedikt über...

 

aus dem neuen Interviewband "Licht der Welt", der am Dienstag im Herder-Verlag erscheint

 

Das Petrusamt:

 

Dass es ein ungeheures Amt ist, realisiert man sehr

schnell. Wenn man weiß, dass man schon als Kaplan,

als Pfarrer, als Professor eine große Verantwortung

trägt, lässt sich leicht extrapolieren, welche ungeheure

Last auf demjenigen liegt, der Verantwortung für die

ganze Kirche trägt. Aber da muss einem natürlich umso

mehr bewusst sein, dass man das nicht alleine macht.

Dass man es einerseits mit der Hilfe Gottes macht, andererseits

in einer großen Zusammenarbeit. Das Zweite

Vatikanum hat uns mit Recht gelehrt, dass für die Struktur

der Kirche Kollegialität konstitutiv ist; dass der

Papst nur ein Erster im Miteinander sein kann, und

nicht jemand, der als absoluter Monarch einsame Entscheidungen

treffen und alles selber machen würde.

 

 

Was ein Papst erwägen muss: 

 

Die „Konsideration“ des heiligen Bernhard ist natürlich

eine Pflichtlektüre für jeden Papst. Da stehen auch große

Dinge drin, wie zum Beispiel: „Erinnere dich daran,  dass du

nicht der Nachfolger von Kaiser Konstantin,  sondern der Nachfolger eines Fischers bist.“

Der Grundton ist der, den Sie angedeutet haben:

Nicht im Aktivismus aufgehen! Es gäbe so viel zu tun,

dass man ununterbrochen werkeln könnte. Und das genau

ist falsch. Nicht im Aktivismus aufgehen bedeutet,

die consideratio, die Umsicht, den Tiefblick, die Schau,

die Zeit des inneren Abwägens, Sehens und Umgehens

mit den Dingen, mit Gott und über Gott zu behalten.

Dass man nicht meint, man müsste ununterbrochen arbeiten,

ist an sich für jedermann wichtig, etwa auch für

jeden Manager, und umso mehr für einen Papst. Er muss

vieles anderen überlassen, um den inneren Überblick,

die innere Sammlung zu behalten, aus der dann die Sicht

aufs Wesentliche kommen kann.

 

Seine Arbeit: 

 

Aber dazu gehört immer auch die Besinnung, das Lesen

der Heiligen Schrift, das Überlegen, was sie mir sagt.

Man darf nicht einfach nur Akten abarbeiten. Ich lese

auch da, so viel ich kann. Aber mir steht sehr der Aufruf

des heiligen Bernhard vor Augen, dass man sich nicht im

Aktivismus verlieren darf.

 

 

"Starkult" um den Papst 

 

 

Ja, die Empfindungen von Paul VI. verstehe ich sehr gut.

Die Frage lautet: Ist es eigentlich richtig, dass man sich

immer wieder so der Menge darbietet und sich wie ein

Star anschauen lässt? Andererseits haben die Menschen

das starke Verlangen, den Papst zu sehen. Da geht es

dann gar nicht so sehr um den Kontakt mit der Person,

sondern um die physische Berührung mit diesem Amt,

mit dem Vertreter des Heiligen, mit dem Geheimnis,

dass es einen Nachfolger Petri und einen gibt, der für

Christus stehen muss. In diesem Sinne muss man es

dann annehmen und den Jubel nicht als persönliches

Kompliment auf sich selbst beziehen.

 

Der Papst: Eine Art Konzernchef? 

 

Nun, wir sind keine Produktionsstätte, wir sind kein

nach Gewinn strebendes Unternehmen, wir sind Kirche.

Das heißt eine Gemeinschaft von Menschen, die im

Glauben steht. Die Aufgabe ist nicht, irgendwie ein Produkt

herzustellen oder Erfolg im Vertrieb von Waren zu

haben. Die Aufgabe ist stattdessen, den Glauben vorzuleben,

ihn zu verkündigen, und zugleich diese Freiwilligengemeinschaft,

die alle Kulturen, Nationen und Zeiten

überbrückt und die nicht auf äußeren Interessen

beruht, im inneren Zusammenhang mit Christus und so

mit Gott selbst zu halten.

 

 

Ein "Gefangener des Vatikans"?

 

Das tue ich nicht. Aber dass man nun nicht mehr einfach

einen Ausflug machen, Freunde besuchen, schlichtweg

daheim sein kann, einfach wieder wie damals in

meinem Haus in Pentling sein, mit meinem Bruder zusammen

in die Stadt hinuntergehen, in irgendein Restaurant

gehen und selber allein etwas anschauen kann,

das ist natürlich schon ein Verlust. Aber je älter man wird, desto un-initiativer wird man, insofern erträgt

man diesen Verlust auch leichter.

 

 

23. November 2009:

Benedikt XVI. kommt nach Malta - das Programm steht!

Zur Erinnerung an die Strandung des heiligen Paulus in Malta vor 1.950 Jahren wird Papst Benedikt XVI. kommenden April der Mittelmeerinsel einen Besuch abstatten. Der Papst nimmt damit eine entsprechende Einladung der Bischöfe und des Präsidenten von Malta, George Abela, an. Sein Besuch wird nach den beiden Visiten von Papst Johannes Paul II. in den Jahren 1990 und 2001 die dritte Malta-Reise eines Papstes sein.

Gemäß einem Kommuniqué der katholischen Bischofskonferenz wird Papst Benedikt XVI. am Nachmittag des 17. April 2010 auf Malta eintreffen und die Grotte des hl. Paulus in Rabat besuchen. Am folgenden Tag zelebriert er die Sonntagsmesse in Floriana nahe der Hauptstadt Valletta.

Dort fanden schon die Großveranstaltungen bei den beiden Besuchen seines Vorgängers Johannes Paul II. 1990 und 2001 statt. Am Nachmittag ist den Informationen der maltesischen Bischöfen zufolge eine Begegnung mit Jugendlichen in Valletta geplant.

Laut Überlieferung strandete der heilige Paulus von Tarsus im Jahr 60 auf seiner zweiten Reise nach Rom gemeinsam mit 275 anderen Männern auf Malta. Die Einheimischen waren beim Empfang gegenüber dem Apostel der Heiden und den übrigen Reisenden „ungewöhnlich freundlich“. Gleich darauf wurde Paulus von einer Viper an der Hand gebissen. „Als die Einheimischen das Tier an seiner Hand hängen sahen, sagten sie zueinander: Dieser Mensch ist gewiss ein Mörder; die Rachegöttin lässt ihn nicht leben, obwohl er dem Meer entkommen ist. Er aber schleuderte das Tier ins Feuer und erlitt keinen Schaden. Da erwarteten sie, er werde anschwellen oder plötzlich tot umfallen. Als sie aber eine Zeit lang gewartet hatten und sahen, dass ihm nichts Schlimmes geschah, änderten sie ihre Meinung und sagten, er sei ein Gott“ (Apg 28,2-6). Auch kranke Inselbewohner wurden von Paulus später geheilt.

Malta, das 1964 von England unabhängig wurde, hat 410.000 Einwohner. 98 Prozent davon sind katholisch.

 

18.9.2009:

Großes Paulus-Fest in Wien!

„Jesus wurde seine große Leidenschaft. In ihm fand er den Sinn des Lebens, in der Gemeinschaft seiner Anhänger ein Zuhause“: Mit diesen Worten lädt der Wiener Erzbischof Christoph Kardinal König zum morgigen „Paulus-Fest“ auf den Wiener Stephansdom ein. Es beginnt mit dem Morgengebet um 9.00 Uhr im Dom und wird bis 21.00 Uhr dauern.

„Mit Workshops, Theater, Konzert, Bibelausstellung wird Paulus vergegenwärtig“, kündigt der Kardinal an, für den die Zeiten des heiligen Apostels Paulus durchaus mit der heutigen Zeit vergleichbar sind: Er habe wie wir in einer multikulturellen Welt gelebt, und die Botschaft Christi sei – wie heute – ein Angebot unter vielen gewesen; ein Angebot, das für viele zu einer neuen Orientierung geworden sei.

Anlass für das große Paulus-Fest in Wien ist die Geburt des Völkerapostels vor 2000 Jahren. Die Weltkirche widmete dem Apostelfürsten zum runden Geburtstag ein ganzes Jubiläumsjahr. Dieses Paulus-Jahr ging mit einem feierlichen Vespergottesdienst, dem Papst Benedikt XVI. in der Päpstlichen Basilika Sankt Paul vor den Mauern vorstand, am 28. Juni 2009n zu Ende.

„Paulus wollte, dass ‚alle Menschen Gottes Barmherzigkeit und Liebe erfahren’, wie es ihm selbst geschenkt war“, schreibt Kardinal Schönborn. „Das wurde seine Mission. Und das brauchen wir auch heute!“

Alle Informationen unter www.stephanscom.at.

 

15.9.2009:

Auf den Spuren des hl. Paulus: Benedikt XVI. kommt nach Malta!

Papst Benedikt XVI. wird nächstes Jahr die Kirche Maltas besuchen. Das bestätigten die Bischöfe der Insel an diesem Samstag. Das katholische Kirchenoberhaupt kommt voraussichtlich im April 2010 auf die Insel. Das wäre die dritte Apostolische Reise eines Papstes nach Malta. Johannes Paul II. war 1990 und 2001 dort. Die Vorbereitungen unter der Leitung des päpstliche Reisemarschalls Alberto Gasbarri beginnen in einem Monat.

Benedikt XVI. hat somit die Einladung der maltesischen Bischöfe angenommen. In den vergangenen Monaten hatten die Oberhirten der Insel den Papst wiederholt eingeladen. Hintergrund ist der – wie die Malteser rechnen - 1950. Jahrestag des Schiffbruchs des Völkerapostel Paulus. Der Heilige strandete als Gefangener auf Malta als er auf dem Weg nach Rom war. Heute zählt Malta zu den katholischsten Ländern Europas.

 

Wir sind Paulus!

Vortrag von Michael Hesemann auf dem Kongress "Freude am Glauben" in der Stadthalle Aschaffenburg, 13.9.2009:

http://kath.net/detail.php?id=23913

 

4.8.2009:

 

Radio Vatikan: Türkische Christen resignieren

Heute berichtete die deutschsprachige Sektion von Radio Vatikan:

"Die Christen in der Türkei beginnen im Blick auf eine Einlösung der Versprechungen der AKP-Regierung von 2003/04 zur Gewährleistung der Religionsfreiheit zu resignieren: Das erklärte der Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) beim Ökumenischen Patriarchat und Pfarrer der Istanbuler deutschen evangelischen Kreuzkirche, Holger Nollmann, in einem Gespräch zum Thema „Die Situation der Christen in der Türkei“ im Kölner „Deutschlandradio“. Ausgerechnet die Sicherheitskräfte des Landes seien offenbar tief in die Christenmorde der letzten Jahre verstrickt gewesen; Offiziere und hochrangige Polizeibeamte seien zumindest vorab von den Mordkomplotten informiert gewesen. Diese Enthüllungen ließen „tief blicken“, so Nollmann unter Zitierung des geläufigen türkischen Sprichworts vom „tiefen Staat“: „Soweit ich das beurteilen kann, sind die Verbindungen, die da offenbar werden, nicht von der Hand zu weisen. Es gibt sicher keine Veranlassung zu sagen, es sind irgendwelche singulären Randgruppen. Und auch von Einzelfällen und Einzeltaten kann man sicher nicht sprechen“.

Die Stimmung bei den Christen sei „verzweifelt“, meinte Nollmann. Die Hoffnung in die gemäßigt-islamische Regierung von Ministerpräsident Recep T. Erdogan sei enttäuscht worden. Wörtlich sagte Nollmann: „Die christlichen Minderheiten in der Türkei befinden sich in einer miserablen rechtlichen Situation. Als die AKP an die Regierung kam, haben die führenden Persönlichkeiten dieser Partei sofort bekannt gegeben, dass sie gerne diese rechtliche Situation der christlichen Minderheiten verbessern wollen. Und es gab in den Jahren 2003 und 2004 auch erste Ansätze in diese Richtung, sodass es zu einer fast euphorischen Stimmung bei den christlichen Minderheiten kam, dass es endlich zur Wiederherstellung jener Recht kommt, auf die man seit Jahrzehnten wartet. Diese Stimmung sackte dann im Jahr 2005 ziemlich durch, als sichtbar wurde, dass das doch nicht so geht, wie man sich das erhofft hatte.“ Inzwischen gebe es Ernüchterung und Resignation.

Der Sprecher des Ökumenischen Patriarchats, Dositheos Anagnostopoulos, betonte in der Sendung, dass es auch im Blick auf die seit 1971 geschlossene orthodoxe Theologische Hochschule auf Chalki keine Bewegung gebe. Der eigentliche Grund dafür sei, dass sich in der Anerkennungs-Frage der Kirchen nichts bewege. „Die gehen davon aus, dass die Chalki-Schule nicht geöffnet werden kann, weil es das Patriarchat als juristischen Körper gar nicht gibt“, so Anagnastopoulos.

Wörtlich sagte der Sprecher: „Wenn es eine Institution nicht als Institution gibt, dann gibt es sie überhaupt nicht. Wenn es sie nicht gibt, dann kann diese Institution weder jemanden einstellen noch Vermögen verwalten noch Vermögen besitzen.“

 

2.8.2009:

Pauluskirche wieder Museum

Türkei bricht erneut ihr Wort. Religionsfreiheit nach wie vor eine Fiktion.

(kath.net) Mit großer Enttäuschung hat Erzbischof Joachim Kardinal Meisner aus der türkischen Stadt Tarsus erfahren, dass nach dem Ende des Paulusjahres die zwischenzeitlich gelockertere Praxis für christliche Gottesdienste in der Pauluskirche wieder restriktiver geworden ist. Die Versprechungen von höchster Stelle bis in die lokale Ebene seien nicht eingehalten worden, erklärte Kardinal Meisner gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Samstagsausgabe) und sprach von einer "unwürdigen Behandlung".

Am 28. Juli war den Ordensschwestern in Tarsus mitgeteilt worden: „Wer die hl. Messe in der Pauluskirche zelebrieren will, muss sich drei Tage vorher beim Direktor des Museums – damit ist die Kirche gemeint – anmelden und die Genehmigung dazu erbitten. Wenn die Gruppe das nicht macht, darf sie nicht zelebrieren. Die Gruppe, die Gottesdienst in der Kirche feiern will, muss ein Eintrittsticket kaufen. Falls die Zelebration einen negativen Einfluss für die Besichtigung anderer Besucher haben sollte, dann wird die Leitung des Museums (der Kirche) entscheiden, dass nur eine halbe Stunde Zeit für die Feier der Eucharistie gegeben wird.“

Die Kirche sei somit wieder zum Museum gemacht worden, kommentierte Kardinal Meisner. Es gelte wieder die gleiche Praxis wie für alle anderen Orte der Türkei, in denen gelegentlich christliche Gottesdienste erlaubt werden. Dagegen protestiert der Kölner Erzbischof aufs deutlichste. Wo die Religionsfreiheit so massiv verletzt werde, dort müsse man sich letzten Endes auch ernsthaft um die anderen Menschenrechte sorgen.

Weiter betonte der Kardinal, es sei nun zu hoffen, dass die türkischen Mitbürger in Deutschland, namentlich die muslimischen Organisationen, aufgrund ihrer großzügigen Behandlung hier zu Lande, etwa beim Bau von Moscheen, in ihrem Ursprungsland ein Wort der Fürsprache für die Christen einlegen. „Ich bitte ausdrücklich um ein deutliches und hörbares Zeichen“, sagte Kardinal Meisner. Eine Reaktion blieb bislang aus.

 


 





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