Archiv II
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Paulusjahr-Archiv II.

Berichte vom 1.2.2008 bis 7.6.2008.

 

7.6.2008:

Das Paulusjahr wird in Tarsus eröffnet!

In der Pauluskirche in Tarsus im türkischen Kilikei wird das Paulusjahr bereits am 21. Juni eingeläutet. An der Feier wird auch der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates, Kardinal Walter Kasper, teilnehmen. Eingeladen ist außerdem der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdogan. Derzeit warte man jedoch noch auf Antwort aus Ankara, sagt Bischof Luigi Padovese, der Vorsitzende der Türkischen Bischofskonferenz. Zu dem Gottesdienst kämen auch Abgesandte des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. und des armenischen Patriarchen Mesrob II. sowie Vertreter der evangelischen Gemeinden in der Türkei. - Von 22. bis 24. Juni findet darüber hinaus ein Symposion über den Apostel Paulus in Tarsus und Iskenderun statt. Am 22. Juni wird Kardinal Kasper laut Padovese gemeinsam mit den türkischen Bischöfen eine Messe zelebrieren. Am 29. Juni folgt dann - wie jedes Jahr zum Fest der Apostel Petrus und Paulus - ein großer ökumenischer Event in Antakya, dem alten Antiochien.

In naher Zukunft könnte sich sogar der Wunsch der Bischöfe nach einer neuen katholischen Kirche und einem Pilgerzentrum in Tarsus erfüllen. Das glaubt der Vorsitzende der türkischen Bischofskonferenz, Bischof Luigi Padovese. Im Gespräch mit Journalisten zeigte er sich vorsichtig optimistisch, dass es in absehbarer Zeit zu konkreten Verhandlungen über ein Grundstück kommen könnte. Padovese wörtlich: „Vor einigen Tagen habe ich einen Brief vom Kultusministerium erhalten, aus dem eine gewisse Bereitschaft hervorgeht, über die Frage eines eigenen Grundstück zu verhandeln“. Derzeit warte er allerdings noch auf eine konkrete Einladung nach Ankara. Die türkischen Bischöfe sowie der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner waren wiederholt an Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan mit der Bitte um die Erlaubnis zum Bau eines Pilgerzentrums in Tarsus oder zumindest zur ständigen Nutzung der derzeit als Museum geltenden Pauluskirche in Tarsus herangetreten. Der Apostel Paulus wurde in Tarsus geboren. Bisher gibt es einzig eine Erlaubnis des Kultusministeriums, für die Dauer des Paulusjahres 2008-2009 die museale Pauluskirche ohne vorherige Lösung eines Tickets zu einzelnen Messfeiern zu benutzen. (Radio Vatican)

 

6.6.2008:

Borromäusverein: Bücherliste zum Paulusjahr

Paulus – war das nicht der Frauenfeind und selbsternannte Apostel, der die ursprüngliche Botschaft Jesu auf verhängnisvolle Weise verändert hat? Der Mann, der wie kein zweiter die Christenheit und das abendländische Denken geprägt hat, wurde vor 2000 Jahren in Tarsus in der heutigen Türkei geboren. Anläßlich des Paulusjahres hat der katholische Borromäusverein jetzt eine Auswahl von Büchern veröffentlicht, die einen Zugang zu dem mit Vorurteilen überhäuften Apostel ermöglichen. Sie finden diese Liste unter

http://www.borro.de/enid/Paulusjahr

 

6.6.2008

Ökumenische Eröffnung

Papst Benedikt XVI. wird das Paulusjahr am 28. Juni gemeinsam mit dem ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomäus I., eröffnen. Die Zeremonie findet in der römischen Basilika Sankt Paul vor den Mauern statt. Auch der Primas der Anglikaner, Rowan Williams, hätte bei der Feier dabei sein sollen. Er sagte aber aus terminlichen Gründen ab.

4.6.2008:

Dreitägiges Paulusfest in Rom!

Rom. Der Beginn des Paulusjahres am 28. Juni 2008 wird in Rom in der Basilika St. Paul vor den Mauern mit einem dreitägigen Paulusfest gefeiert. Veranstalter sind die Benediktinermönche des benachbarten Klosters. Das "Triduum" beginnt am 26. Juni um 18.00 Uhr mit einer Festvesper, die der Abt des Klosters, Don Edmund Power, zelebriert. Hierzu sind ausdrücklich alle Gläubigen der verschiedenen Konfessionen eingeladen, um den Fest einen ökumenischen Charakter zu verleihen. Am nächsten Tag, dem 27. Juni, werden in einer feierlichen Profess junge Männer in den Benediktinerorden aufgenommen. Den absoluten Höhepunkt des Paulusfestes bildet das Pontifikalhochamt am 28. Juni um 17.30 Uhr, das von Seiner Heiligkeit, Papst Benedikt XVI. zelebriert und auf dem das Paulusjahr offiziell eröffnet wird. Das Hochamt zum Fest "Peter & Paul" am 29. Juni um 10.30 zelebriert der Erzpriester von St. Paul vor den Mauern, Kardinal Andrea di Montezemolo. Die Laudes um 7.00 Uhr früh und die Vesper um 17.30 Uhr hält Pater Abt Edmund Power. Um 20.00 Uhr findet das dreitägige Paulusfest seinen Abschluss mit der traditionellen Prozession, in der die Ketten des Völkerapostels durch die Strassen rund um die Basilika St. Paul vor den Mauern getragen werden.

 

Malteser: Pilgerreise zur Paulusbasilika

Rom. Sie kamen auf Einladung und Initiative des Malteser-Hilfsdienstes: 330 Behinderte, die meisten aus dem Erzbistum Köln und dem Bistum Münster, und ihr Pflegepersonal besuchten auf einer Pilgerreise die Ewige Stadt, nahmen an einer Audienz von Papst Benedikt XVI. teil und feierten in der Basilika St. Paul vor den Mauern eine Heilige Messe, die von Kardinal Andrea di Montezemolo persönlich zelebriert wurde. Das gemeinsame Gebet am Grab des Völkerapostels im Vorfeld des Paulusjahres war, da waren sich alle einig, neben der Begegnung mit dem Heiligen Vater der zweite Höhepunkt ihrer Romfahrt. Als der Kardinal durch die Reihen der Rollstühle ging, um den Teilnehmern persönlich die Heilige Kommunion zu spenden, hatten viele Tränen in den Augen. Die Pilgerreise geht auf die persönliche Initiative des Präsidenten des Malteser Hilfsdienstes, Johannes Freiherr Heereman von Zuydtwyck zurück, der die Gruppe begleitete.

 

2.6.2008:

2009: Paulusfest am Sonntag!

Das Paulusjahr wird auch auf den Liturgieplan 2009 Einfluss nehmen. In einer in lateinischer Sprache erfolgten Erklärung wurde jetzt festgelegt, dass im Januar 2009 das Fest Pauli Bekehrung (25. Januar) ausnahmsweise an einem Sonntag gefeiert werden darf.

Normalerweise werden "untergeordnete" Kirchenfeste, falls sie kalendarisch auf einen Sonntag fallen, an einem darauffolgenden Wochentag "nachgeholt", weil der Sonntag Vorrang hat. In dem erwähnten Dekret, das von Kardinal Francis Arinze und Erzbischof Albert Malcolm Ranjith unterschrieben ist, wird erklärt, dass die Änderung aufgrund des Paulus-Jahres beschlossen wurde.

Den lateinischen Originaltext finden Sie unter:

http://www.kath.net/detail.php?id=19967

In deutscher Übersetzung:

DEKRET

durch das eine besondere Befugnis zur Feier der Bekehrung des heiligen Apostels Paulus im Jubiläumsjahr anläßlich des 2000. Jahrestages seiner Geburt gewährt wird.

Der heilige Apostel Paulus, der vor dem ganzen Erdkreis die Wahrheit Christi verkündete, nachdem er den Herrn zuvor verfolgt hatte, und der danach strebte, den Völkern die Frohe Botschaft zu überbringen, setzte sich eifrig für die Einheit und Eintracht aller Christen ein. Seit jeher wurde und wird er von den Gläubigen verehrt, vor allem in diesem Jahr des 2000. Jahrestages seiner Geburt, das Papst Benedikt XVI. als besonderes Jubiläumsjahr ausgerufen hat.

Kraft der Befugnisse, die Papst Benedikt XVI. dieser Kongregation erteilt hat, wird in außerordentlicher Form gewährt, dass am kommenden 25. Januar 2009, der auf den 3. Sonntag im Jahreskreis fällt, in den einzelnen Kirchen eine heilige Messe gemäß dem im Römischen Messbuch enthaltenen Messformular Bekehrung des heiligen Apostels Paulus gefeiert werden kann. In diesem Fall ist die zweite Lesung der Messe dem Römischen Lektionar für den 3. Sonntag im Jahreskreis zu entnehmen, und es wird das Glaubensbekenntnis gebetet.

Diese auf besondere Anweisung des Papstes erlassene Gewährung hat nur für das Jahr 2009 Gültigkeit. Aus der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, am 25. Januar 2008, dem Fest der Bekehrung des heiligen Apostels Paulus

Francis Kardinal Arinze, Präfekt - Erzbischof Albert Malcom Ranjith, Sekretär

 (Veröffentlicht im L'Osservatore Romano, dt. Ausgabe, vom 6. Juni 2008)

26.5.2008:

Paulus in Mode?

Köln. "Der Apostel Paulus ist im Kommen. Wer hätte das vor einigen Jahren noch gedacht?", stellt Stephan Georg Schmidt in der Kölner "Kirchenzeitung" fest. Gegen unzählige Vorurteile hatte der Völkerapostel bislang zu kämpfen, man sagte ihm nach, Frauen gegenüber allzu uncharmant gewesen zu sein. Auch der Raum, den seine Briefe im Neuen Testament einnehmen, machte ihn zeitweise ziemlich suspekt: Man warf ihn schon zu Lebzeiten vor, sein eigenes Evangelium zu lehren, war er doch Jesus "im Fleische" nie begegnet. So verwundert kaum, dass er von der Volksfrömmigkeit fast übergangen wurde. Selbst halbmythischen Helden wie der Drachentöter St. Georg fanden weit mehr Verehrung als der Gründervater des christlichen Europas. Nur als "Hochzeitsredner" war er stets gut gebucht; das Hohelied der Liebe aus dem 13. Kapitel des 1. Korintherbriefes darf auf keiner Trauung fehlen.

"Doch seit Papst Benedikt XVI. das Paulusjahr angekündigt hat, verspricht die Persönlichkeit des überragenden Theologen und Missionars deutlicher ins Licht zu treten", stellt Schmidt dann fest: "Bücher und Pilgerreisen werden angeboten, jüngst beim großen internationalen Kongress des Hilfswerks 'Kirche in Not' drehte sich sogar im Kinderprogramm alles um Paulus und für den Herbst plant Joachim Kardinal Meisner einen eigenen Hirtenbrief über den Heiligen. Indem Biografie und Schauplätze seines Lebens mit mehr Aufmerksamkeit betrachtet werden, gewinnt der große Apostel-Intellektuelle eine menschlich-gefühlsmäßige Seite, die ihn in seiner Vielseitigkeit augesprochen modern erscheinen läßt". "Paulus in Mode" ist der Kommentar übertitelt. Ganz ohne Fragezeichen!

 

23.5.2008:

Kommentar: Katholikentag ohne Paulus?

Mittwoch abend eröffnete in Osnabrück der 97. Deutsche Katholikentag unter dem Motto "Du führst uns hinaus ins Weite". Über 35.000 Dauerteilnehmer haben sich angemeldet, über 1200 Veranstaltungen erwarten sie. Wir (Michael Hesemann und Yuliya Tkachova) nutzten das Fronleichnamsfest, um mitzufeiern am Hochfest der Eucharistie, Kontakte zu knüpfen, alte Freunde zu treffen und uns umzuschauen, ob auch hier das bevorstehende Paulusjahr seine Schatten vorauswirft, ob etwas spürbar wird von der Wiederentdeckung des Völkerapostels, der das christliche Europa begründete. Am Abend eines langen Tages mußten wir resümieren: Leider Fehlanzeige!

Wir blätterten das 544 Seiten starke Katholikentagsprogramm durch und stellten fest: Nicht eine einzige der über 1200 Veranstaltungen ist dem Paulusjahr gewidmet. Ist Rom tatsächlich so fern? Führte die Begeisterung für Benedikt XVI. nur zu einer oberflächlichen "Wir sind Papst"-Euphorie, die dort endet, wo sein Lehramt, seine Vision für die Zukunft der Kirche gerade beginnt? Ist ultramontane Inspiration bei den Verantwortlichen des ZdK verpönt?

Wir finden, es ist eine verpasste Chance! Paulus, der unbequeme Mahner im Dienste Christi ist als Leitfigur im Selbstfindungsprozess des neuen "alten Europas" aktueller denn je. Er hat jedem von uns so viel zu sagen. Ihn "auszusperren" heißt, die Kirche einer ihrer kräftigsten Wurzeln zu berauben.

Der Zeitpunkt des 97. Deutschen Katholikentages nur fünf Wochen vor der feierlichen Eröffnung des Paulusjahres war eine einmalige Gelegenheit, gemeinsam Paulus wieder zu entdecken. Sie wurde versäumt. Jetzt gilt es, viel nachzuholen! 

 

18.5.2008:

Hirtenbrief zum Paulusjahr

Die katholischen Bischöfe in der Türkei haben zum bevorstehenden Paulusjahr einen Hirtenbrief verfasst. Nachdem er bereits vor einer Woche in der "Tagespost" veröffentlicht wurde, haben die Kollegen von kath.net ihn jetzt auch aufs Internet gesetzt.

Zitat: "Was ist dann heute die Botschaft, die der Apostel uns Christen in der Türkei gibt? Wir Bischöfe glauben, dass einige Elemente aus der Fundgrube seiner Briefe besonders wertvoll sein könnten für Gemeinschaften, die in der Situation einer religiösen Minderheit leben. Wir sind völlig umgeben von einer muslimischen Welt, in der der Glaube an Gott noch sehr gegenwärtig ist, sowohl in den traditionellen Ansichten als auch in den Ansichten neuer islamischer, religiöser Organisationen. Genau diese Situation, die in einigen Aspekten der Lebensform der ersten Gemeinschaften, die in der Diaspora lebten, gleicht, fordert von uns ein klares Wissen unserer eigenen Identität. Paulus erinnert uns an das grundsätzliche Element unserer christlichen Identität. Dieses grundsätzliche Element betrifft nicht den Glauben an Gott, den wir gemeinsam mit unseren muslimischen Brüdern und mit so vielen anderen Menschen haben, sondern den Glauben an Jesus als den „Herrn“ (1 Kor 12,3), den „Gott von den Toten erweckt hat“ (Röm 10,9). Im Brief an die Kolosser schreibt der Apostel auch ausdrücklich, dass „in Christus ... die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig wohnt“ (2,9). Der Ausdruck ist eindeutig und erinnert uns daran, dass wir Gott nur durch Christus treffen können. Er ist das Tor und die Brücke zwischen dem Vater und uns.

(...) Und daher rufen wir Sie in Vorbereitung auf das Paulusjahr auf, seine Briefe persönlich zu lesen, Ihr Studium in unseren Pfarreien zu vertiefen, und ökumenische Initiativen zu pflegen. Von unserer Seite laden wir Sie ein, als Pilger die paulinischen Gedächtnisstätten zu besuchen, die wir in unserem Land aufweisen dürfen: Tarsus, Antiochien, Ephesus. Die offizielle Eröffnung des Paulusjahres wird in Tarsus am Nachmittag des 21. Juni 2008 stattfinden und am 22. Juni wird eine Eucharistiefeier von Seiner Eminenz Kardinal Walter Kasper geleitet werden, der als Vertreter des Heiligen Vaters kommt. Nach dieser feierlichen Eröffnung wird vom 22.–24. Juni ein Symposion über den Apostel in Tarsus/Iskenderum stattfinden. Als katholische Kirche der Türkei werden wir eine nationale Pilgerfahrt nach Tarsus und Antiochien planen. Weitere Initiativen, über die wir gemeinsam mit unseren orthodoxen und protestantischen Brüdern nachdenken, werden Ihnen in den nächsten paar Monaten vorgestellt werden."

Quelle und link: http://www.kath.net/detail.php?id=19857

 

17.5.2008:

Noch ein Lied zum Paulusjahr!

Neben dem offiziellen Hymnus zum Paulusjahr, der auf unserer homepage zu hören ist, hat der deutsche Komponist Thomas Schumacher jetzt auch ein Kirchenlied für Paulusjahr-Pilger und -Feiern erstellt. Es ist besonders gut für den liturgischen Gebrauch geeignet, da es mehr am klassischen Kirchenlied ausgerichtet
ist (GL 262) und somit sehr leicht umgesetzt werden kann. Das Lied ist unter
http://www.denken-im-glauben.de/internationale_lieder/Lied_Paulus.pdf verfügbar.

 

10.5.2008:

"Die Welt" über Paulus

"Apostel Paulus, der PR-Mann Christi" - unter diesem Titel veröffentlichte die Tageszeitung "Die Welt" zum Pfingstfest einen lesenswerten Artikel über den Völkerapostel. Sein Fazit:  "An Pfingsten feiert die Kirche ihre Geburtsstunde. Ihren weltweiten Erfolgszug aber verdankt sie dem Apostel Paulus. Der Mann, der vom Verfolger Christi zu dessen Verkündiger wurde, hat das Evangelium in die Welt getragen. Experten warnen jedoch, seine Lehren unreflektiert in unsere Zeit zu übertragen."

Der ganze Beitrag:

http://www.welt.de/kultur/article1983662/Apostel_Paulus_der_PR-Mann_Christi.html#reqRSS

 

"Die Tagespost": Paulus-Forum

Deutschlands einzige katholische Tageszeitung, "Die Tagespost", überaschte in ihrer Pfingstausgabe mit einer achtseitigen Sonderbeilage zum Paulus-Jahr mit Beiträgen namhafter Autoren: Guido Horst - "Der Weltrevolutionär"; Klaus Berger - "Der Apostel auf dem Kreuzweg"; Rudolf Grulich - "Land der Bibel und der Kirche"; Michael Hesemann - "Der Paulus-Pilgerweg". Zudem interviewte die "Tagespost"-Redaktion den Apostolischen Vikar von Anatolien und Vorsitzenden der Türkischen Bischofskonferenz, Bischof Luigi Padovese, zur Situation der Christen in der Türkei und die Wiener Archäologin Prof. Renate Pillinger über die Paulusgrotte von Ephesus. Als besonderes Dokument wurde auch der Hirtenbrief der Bischöfe der Türkei zum Paulusjahr veröffentlicht. Paulus ist aktuell wie nie zuvor!

Link: http://www.die-tagespost.de/

 

11.5.2008:

Sonderablass zum Paulusjahr 

Rom. Der Vatikan gewährt einen Sonderablass* zum Paulusjahr. Das wurde am Samstag im Vatikan bekannt. Durch Dekret der Apostolischen Pönitenziarie wird festgesetzt, dass alle Pilger, die während des Paulusjahres das Grab des Völkerapostels in Sankt Paul vor den Mauern in Rom besuchen, einen vollkommenen Ablass nach den üblichen Bedingungen gewinnen können. Sie sollen vor der "Confessio" des Apostelgrabs ein „Vaterunser“ und ein „Credo“ beten und Maria und den heiligen Paulus im Gebet anrufen.
Der Ablass kann auch in allen Kirchen weltweit erworben werden, die das Patrozinium des heiligen Paulus tragen sowie in weiteren Kirchen, die der Ortsbischof festlegen kann. Kranke können den vollkommenen Ablass gewinnen, indem sie sich den Feierlichkeiten zu Ehren des heiligen Paulus im Gebet anschließen.Die Bedingungen sind die selben wie bei allen Ablässen: Eine sakramentale Beichte, die Teilnahme an einer hl. Messe mit Kommunionempfang und ein Gebet nach der Meinung des hl. Vaters. (Quelle: Radio Vatican)

* Ablass: Die Lehre über Ablässe und deren Anwendung in der Kirche hängen eng mit den Wirkungen des Busssakramentes zusammen. Der Ablass ist ein Erlass einer zeitlichen Strafe vor Gott für Sünden, die hinsichtlich der Schuld schon getilgt sind. Ihn erlangt der Christgläubige, der recht bereitet ist, unter bestimmten Bedingungen durch die Hilfe der Kirche, die als Dienerin der Erlösung den Schatz den Genugtuungen Christi und der Heiligen autoritativ austeilt und zuwendet. Der Ablass ist ein Teilablass oder Vollkommender Ablass, je nachdem er von der zeitlichen Sündenstrafe teilweise oder ganz freimacht. Ablässe können den lebenden und den Verstorbenen zugewendet werden. ( Paul VI Konst. "Indulgentiarum doctrina" normae 1-3)

Den vollständigen Text des Dokumentes finden Sie in der Rubrik "Sonderablass" auf dieser website!

 

8.5.2008

Pfingsten im Geist des hl. Paulus

Wir können auch das Pfingstfest nutzen, um uns auf das Paulusjahr vorzubereiten. In diesem Sinn steht die Pfingstbotschaft des Bamberger Erzbischofs Dr. Ludwig Schick, die heute unter dem Titel "Der Heilige Geist in den Paulusbriefen" in der Bamberger Kirchenzeitung, dem "Heinrichsblatt", veröffentlicht wurde.

Erzbischof Dr. Schick:

Für Paulus heißt vom auferweckten Christus sprechen, vom Heiligen Geist reden! Im 2. Korintherbrief schreibt er: "Der Herr aber ist der Geist, und wo der Geist des Herrn wirkt, da ist Freiheit" (2 Kor 3,17).
Der "Geist des Herrn" macht lebendig. So schreibt Paulus ebenfalls im 3. Kapitel des 2. Korintherbriefes: "Denn der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig" (2 Kor 3,6). Diese neue ,Lebendigkeit' durch den Geist bewirkt eine "neue Wirklichkeit", frei von Sünde, bereit für das Leben und den Dienst in der Nachfolge Jesu Christi. Im Römerbrief heißt es: "... wir ... dienen in der neuen Wirklichkeit des Geistes" (Röm 7,6). (...) Der Heilige Geist ist aber nicht etwas für Kopf und Herz, er verändert das ganze Leben. Er macht zu einem Jünger Jesu und gleicht das ganze Verhalten des Christen dem Verhalten Jesu an. Im Galaterbrief werden die Früchte des Geistes aufgezählt: "Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung" (Gal 5,22-23). Dem fügt Paulus hinzu: "Wenn wir aus dem Geist leben, dann wollen wir dem Geist auch folgen"
(Gal 5,25). Dies führt zum letzten Punkt, den ich ansprechen möchte. Im schon erwähnten letzten Vers des 13. Kapitels des 1. Korintherbriefes heißt es: "Jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe". Dann beginnt Paulus das 14. Kapitel mit der lapidaren und apodiktischen Aufforderung: "Jagt der Liebe nach" (1 Kor 14,1).

Alles, was der Christ an Gewöhnlichem und außergewöhnlichem tut, muss von Liebe geprägt sein und die Liebe in Wort und Tat verwirklichen. Der Heilige Geist ist der Geist der Liebe zu Gott und zum Nächsten.

                                                                                                                                                                Den vollständigen Text finden Sie unter http://www.kath.net/detail.php?id=19772 .

 

7.5.2008:

Patriarchen des Ostens beten am Paulusgrab

Zwei der bedeutendsten Patriarchen der östlichen Christenheit besuchen in diesen Tagen Rom, um Papst Benedikt XVI. zu treffen - und im Vorfeld des Paulusjahres am Apostelgrab zu beten.

Am morgigen 8. Mai wird Seine Seligkeit, Gregorios III. Laham, der Melkitische Patriarch von Antiochia, Alexandria und Jerusalem, in der Basilika St. Paul vor den Mauern erwartet. Er ist das Oberhaupt aller unierten Christen des Ostens - also einer Kirche des griechischen Ritus, die (im Gegensatz zur Orthodoxie) den Papst anerkennt. Gemeinsam mit Priestern aus Syrien, Ägypten, dem Libanon, Jordanien, Palästina, den USA und Mexiko wird er am Apostelgrab die Göttliche Liturgie - die hl. Messe des hl. Kirchenlehrers Johannes Chrysostomos - zelebrieren. Er sieht dies ausdrücklich als Vorbereitung auf das Paulusjahr, das er in Damaskus feierlich eröffnen wird. Der Patriarch fühlt sich mit der Paulus-Basilika eng verbunden, da er während Studiums in Rom im benachbarten Benediktinerkloster wohnte und hier, am Grab des Apostels, nach seiner Priesterweihe seine erste Göttliche Liturgie zelebrierte.

Einen Tag später, am 9. Mai, wird ein zweiter Patriarch des Ostens die Paulusbasilika besuchen: Seine Heiligkeit Karekin II., Katholikos und Patriarch der Armenier, trifft vormittags Papst Benedikt XVI., um nachmittags die Vesper in St. Maul vor den Mauern zu feiern - zusammen mit Priestern des armenischen Ritus aus Australien, Frankreich, dem Irak, Jerusalem, Brasilien, USA, Kanada, Deutschland, Russland, Georgien, Syrien, Ägypten und der Türkei sowie Mitgliedern der Armenischen Gemeinde in Rom.

 S.H. Karekin II., Papst Benedikt XVI. am 7. Mai 2008

Bereits am heutigen Mittwoch, 7.5., nahm S.H. Karekin II. an der Generalaudienz des Heiligen Vaters teil. Vor Tausenden von Pilgern und Besuchern begrüßte ihn Benedikt XVI. auch auf Deutsch:

„Der Besuch des Katholikos aller Armenier, Seiner Heiligkeit Karekin II., den wir mit Freude heute unter uns begrüßen, stärkt uns alle in der Hoffnung auf die volle Einheit aller Christen und trägt gewiß dazu bei, die freundschaftlichen Bande zwischen unseren beiden Kirchen zu festigen.“

Karekin vertritt eine der ältesten christlichen Gemeinschaften der Welt. Der Papst bedankte sich bei ihm für seine früheren Vatikanbesuche – und dafür, dass er im Jahr 2001 Papst Johannes Paul in Edschmiadzin empfangen hatte. Das alles spreche für einen „Geist der Freundschaft“, so der Papst. In einem englischen Grußwort erwähnte er auch die, so wörtlich, „schweren Verfolgungen, die armenische Christen erleiden mussten, vor allem im letzten Jahrhundert“ – eine Anspielung auf den türkischen Völkermord an den Armeniern, dem zwischen 1915 und 1917 anderthalb Millionen christliche Armenier zum Opfer fielen. Allerdings sprach Benedikt das Wort „Völkermord“ nicht aus, sondern nannte die Opfer "Märtyrer" - denn sie starben, weil sei Christen waren! Der Papst wörtlich: „Armeniens viele Märtyrer sind ein Zeichen für die Kraft des Heiligen Geistes, die in dunklen Zeiten wirkt, und ein Hoffnungssignal für Christen überall.“

Beten wir, dass das Paulusjahr die geteilte Christenheit wieder zusammenführt!

 

26.4.2008:

Doch keine Pauluskirche in Tarsus?

Köln. Kardinal Joachim Meisner hat vom türkischen Ministerpräsidenten Erdogan eine Antwort auf seine Bitte erhalten, den Bau einer Pauluskirche in Tarsus zu unterstützen. In der südtürkischen Stadt werden im Paulusjahr Tausende Pilger erwartet. Doch offenbar fiel die Antwort unbefriedigend aus. 

"Sie entspricht noch nicht den Erwartungen und Hoffnungen der katholischen Kirche", zitiert die Katholische Nachrichtenagentur (KNA) den Kölner Erzbischof. "Wir bleiben weiter in Verhandlungen. Soviel kann ich dazu im Moment sagen."

 

25.4.2008: 

Die Paulusgrotte von Rabat/Malta

 

Paulus-Konferenz auf Malta

In der Kollegiatskirche von Rabat auf Malta, errichtet über der Höhle, in der der Völkerapostel seine drei Monate auf der Mittelmeerinsel verbrachte, findet vom 8.-11. Mai 2008 eine internationale ökumenische Konferenz zur Vorbereitung auf das Paulusjahr statt. Gastgeber ist der Erzbischof von Malta, Mons. Paul Cremona, O.P. in Zusammenarbeit mit der EMO-Stiftung, die sich um eine Begegnung von Mönchen des westlichen und östlichen Ritus bemüht und unter Leitung von Pater Prof. Dr. Edward Farrugia, S.J., vom Päpstlichen Institut für die Ostkirchen steht. Zu den Referenten gehören neben Prof. Farrugia der Griechisch-Orthodoxe Erzbischof Prof. Grigorios Papathomas, Mitglied der Kommission für den Katholisch-Orthodoxen Dialog, Prof. Geoffrey Wainwright von den Methodisten, der Lutheraner Prof. Martin Walraff von der Universität Basel, der Ukrainisch-Orthodoxe Erzbischof Prof. Job Getcha, der Griechisch-Orthodoxe Erzbischof für Italien und Malta, Gennadios Zervos sowie Pater Prof. Dr. Hector Vall, S.J., Rektor des Päpstlichen Institutes für die Ostkirchen. 

Die Konferenz endet am Pfingstsonntag mit einem feierlichen Hochamt und einem Besuch der zahlreichen paolinischen Stätten auf Malta.

 

17.4.2008:

Kardinal di Montezemolo über paulusjahr.info

In eigener Sache: Während seines Rombesuchs vom 10.-14. April 2008 präsentierte Michael Hesemann sein Buch "Paulus von Tarsus" dem Erzpriester der Basilika St. Paul vor den Mauern, Seiner Eminenz Andrea Kardinal di Montezemolo. Zudem wies er den Kardinal auf diese website hin.

"Ihr Bemühen, die deutschsprachigen Menschen über eine deutsche website darüber zu informieren, was der hl. Paulus schrieb und tat, wird sehr geschätzt... Ich gratuliere Ihnen zu Ihrer Arbeit in Bezug auf den Apostel der Völker", erklärte der Kardinal in seinem Dankesschreiben vom 12. April 2008.

Wir hoffen, seinen hohen Ansprüchen auch weiterhin gerecht zu werden!

 

13.4.2008:

Benedikt XVI: Paulus war der "Missionar schlechthin"

Rom. Beim sonntäglichen Regina Caeli am "Weltgebetstag für geistliche Berufungen", dem 13. April 2008, kam Papst Benedikt XVI. auch auf das bevorstehende Paulusjahr zu sprechen. Der Heilige Vater wörtlich:

"Dieses Jahr findet der Weltgebetstag für geistliche Berufungen im Blick auf das 'Paulus-Jahr' statt, das am kommenden 28. Juni beginnen wird, um den zweitausendsten Jahrestag der Geburt des Apostels Paulus, des Missionars schlechthin, zu feiern. In der Erfahrung des Völkerapostels, den der Herr dazu berief, 'Diener des Evangeliums' zu sein, sind Berufung und Mission untrennbar miteinander verbunden. Er ist somit ein Vorbild für jeden Christen, insbesondere für die Missionare 'ad vitam'. das heißt für jene Männer und Frauen, die sich ganz der Verkündigung Christi bei all jenen widmen, die ihn noch nicht kennen: dies ist eine Berufung, die nach wie vor ihren vollen Wert bewahrt."

(Übersetzung: L'Osservatore Romano, deutschsprachige Ausgabe, vom 18.4.2008)

 

5.4.2008:

Die Pauluskapelle von Tarragona

War Paulus in Spanien?

Internationaler Kongress in Tarragona

Tarragona. War Paulus auch in Spanien? Seit Jahrhunderten wird diese Frage von den Exegeten diskutiert.

Tatsache ist: Alle sicheren Informationen enden mit dem Jahr 62, in dem wahrscheinlich die Apostelgeschichte des Lukas verfaßt wurde. Paulus beendete damals seine zweijährige "Untersuchungshaft" in Rom, der Prozess gegen ihn wurde eingestellt, weil die Vertreter der Anklage es versäumt hatten, in Rom zu erscheinen (wie Apg 28,21 andeutet). Der Hohepriester, der sein Hauptankläger war, war zu Anfang des Jahres 60 auf Anordnung von König Herodes Agrippa II. abgesetzt worden. Zwischen dieser Zeit und dem Herbst 64, dem wahrscheinlichen Zeitpunkt seines Martyriums in Rom, klafft eine Lücke von zweieinhalb Jahren.

In seinem Römerbrief (15,24) äußerte Paulus den Wunsch, von Rom aus nach Spanien zu reisen. Tatsächlich deutete schon um 90 sein Schüler Clemens, damals Bischof von Rom ("Papst"), an, er sei "bis an die Grenzen des Westens" gekommen, womit aus römischer Perspektive eigentlich nur Spanien gemeint sein konnte. Die apokryphen Petrus-Akten aus dem 2. Jahrhundert berichten von einer Reise nach Spanien, ebenso das Muratorische Fragment (um 170). Auch Eusebius von Cäsarea behauptet in seiner Kirchengeschichte (um 320), der Völkerapostel sei nach seinem Prozess in Rom "wiederum auf Missionsreise gegangen". Sollte er dabei Spanien als Ziel gewählt haben, muss er wohl tatsächlich Tarraco (Tarragona) gekommen sein, die damalige römische Provinzhauptstadt.

Tatsächlich gibt es in Taragona eine seit dem 8. Jahrhundert bezeugte Paulustradition. 1963 feierte die Stadt sogar die "1900-Jahrfeier der Reise des hl. Paulus nach Spanien". Die Diözese betrachtet ihn als ihren Begründer. Doch wie historisch ist diese Tradition?

Dieser Frage widmet sich ein internationaler Kongress, den das Erzbistum Tarragona vom 19.-21. Juni 2008 veranstaltet. Zu den Referenten zählen Paulus-Forscher, Historiker, Theologen und Exegeten aus sieben Ländern, darunter die Deutschen Prof. Rainer Riesner (Dortmund) und Prof. Heike Omerzu (Mainz) sowie Prof. Ulrich Luz (Bern) aus der Schweiz. Das vollständige Programm finden Sie in englischer Sprache unter

http://congres.pau-fructuos.arquebisbattarragona.cat/eng/04.htm

 

2.4.2008:

Das Buch zum Paulusjahr!

In eigener Sache: Heute, am 3. Todestag unseres geliebten Papstes Johannes Paul II., erschien Michael Hesemanns 27. Buch "Paulus von Tarsus - Archäologen auf den Spuren des Völkerapostels" im Augsburger St. Ulrich-Verlag.

Das reich illustrierte Werk - mit 92 Farbfotos - folgt den Spuren des Apostels und stellt seinen Lebensweg den jüngsten archäologischen Erkenntnissen über die Stätten seines Wirkens gegenüber - eine spannende Mischung, die Hesemann als "archäologische Biographie" bezeichnet und die bereits seinen Bestseller "Der erste Papst" (2003) charakterisiert.

Dabei ist das Buch auf dem neuesten Stand der Forschung. Die jüngsten Grabungen unter dem Papstaltar der Basilika St. Paul vor den Mauern und die spektakuläre Entdeckung des Paulus-Sarkophages wird ebenso ausführlich behandelt wie die jüngsten Grabungen in Tarsus, die Entdeckung der Paulus-Grotte in Ephesus, die Freilegung des Herodes-Palastes in Cäsarea (in dessen Gefängnis Paulus zwei Jahre verbrachte) und der Fund vierer Anker, die möglicherweise vom Schiffbruch des Völkerapostels zeugen, vor der Küste Maltas.

Damit wird das Buch zum unentbehrlichen Begleiter für jeden, der das Paulusjahr dazu nutzten will, auf den Spuren des Apostels zu wandeln!

Ein ausführliches Interview mit dem Autor finden Sie auf dieser website.

 

15.3.2008:

Benedikt XVI: Paulus und die Wurzeln Europas

Das im Juni beginnende Paulusjahr soll die europäischen Wurzeln wieder sichtbar machen. Das sagte Papst Benedikt XVI. an diesem Samstag beim Antrittsbesuch des neuen griechischen Botschafters beim Heiligen Stuhl, Miltiadis Hiskakis. Europa habe einen „unschätzbaren Hort von Werten“ aus der Weisheit des Griechentums und des Evangeliums übernommen. Als Missionsland des Paulus werde Griechenland eine bedeutende Rolle bei den Gedenkfeiern anlässlich der Geburt des Völkerapostels vor 2.000 Jahren spielen. Der Papst erhofft sich einen „neuen Geist der Freundschaft“ zwischen der katholischen Kirche und der griechischen Orthodoxie und neuen Schwung für die Ökumene. (Radio Vatican)

 

12.3.2008:

Geste des guten Willens

Eine Moschee in Köln! Eine Pauluskirche in Tarsus?

Köln. Kardinal Joachim Meisner bat in einem Brief an den türkischen Ministerpräsidenten Erdogan um die Erlaubnis, in Tarsus eine Pauluskirche zu bauen. Als Alternative schlug er vor, die alte Pauluskirche, die der türkische Staat konfisziert und in ein Museum umgewandelt hatte, wieder ihrer alten Bestimmung zuzuführen. Wie die Kölner "Kirchenzeitung" vom 7. März 2008 berichtet, verwies der Kardinal nicht nur darauf hin, dass wohl Tausende Pilger aus der ganzen Welt anläßlich des Paulusjahres nach Tarsus kommen würden, er kündigte auch einen Besuch der deutschen Bischöfe im Herbst 2008 in der Paulusstadt an.

In seinen Erwägungen beruft sich Meisner auf das in der türkischen Verfassung zumindest theoretisch garantierte Recht auf freie Religionsausübung. Zudem sei eine Pauluskirche in Tarsus auch eine Geste des guten Willens, die nicht nur von der ganzen christlichen Welt wahrgenommen würde, sondern auch speziell in Köln zu einer Verbesserung der Beziehungen zu der türkischen Minderheit beitragen könnte. Bei seinem Besuch in Köln Anfang Februar habe Erdogan seine Unterstützung für die Baupläne in Tarsus zugesagt. Immerhin wird in der Domstadt derzeit der Bau einer monumentalen Moschee geplant. Oder soll der "Dialog mit dem Islam" auch weiterhin nur aus einseitigen Gesten guten Willens bestehen?

 

25.2.2008:

Naxxar, Malta: Pauluskirche

Malta bereitet sich auf Paulusjahr vor

Als "Insel des hl. Paulus" bezeichnete Papst Paul VI. das Mittelmeereiland Malta. Nirgendwo sonst in der Welt ist die Tradition vom Besuch des Völkerapostels so lebendig. Dabei war sein dreimonatiger Aufenthalt unfreiwillig; er erlitt im November 59 n.Chr. an der Küste Maltas Schiffbruch. Am 10. Februar 60 verließ er Malta auf der "Castor & Pollux", einem alexandrinischen Kornschiff, das wohl im Haupthafen Marsa überwintert hatte und nahm Kurs auf Syrakus.

Seitdem ist der 10. Februar auf Malta ein Feiertag, an dem man der Ankunft des hl. Paulus gedenkt. Die offiziellen Feierlichkeiten finden am darauffolgenden Sonntag, in diesem Jahr am 16.2., statt. Wie jedes Jahr zelebrierte Erzbischof Paul Cremona OP in der Kathedrale der Hauptstadt Valetta im Beisein des maltesischen Präsidenten Edward Fenech und des Premierministers Lawrence Gonzi ein feierliches Pontifikalhochamt. Danach wurde die Statue des Apostels in einer Prozession durch die Stadt getragen. Eine zweite Prozession führte von der traditionellen Landungsstelle des hl. Paulus in St. Paul's Bay zur Villa seines Gastgebers, des "Inselersten" Publius, deren Ruinen unter der Pauluskirche von Burmarrad ausgegraben wurden.

Wie Erzbischof Cremona in seiner Predigt erklärte, laufen auf Malta die Vorbereitungen für das Paulusjahr auf Hochtouren. Für den 28./29. Juni sind Festmessen und Prozessionen geplant, ein ganzes Jahr lang wird es Sonderveranstaltungen geben. Immerhin erwartet Malta einen Pilgeransturm aus der ganzen Welt.

Auf die Besucher wird eine archäologische Sensation warten: Wie der deutsche Historiker Michael Hesemann in seinem Buch "Paulus von Tarsus" schreibt, wurden auf dem Meeresboden vor Malta vier Anker entdeckt, die möglicherweise vom Schiff des Apostels stammen. ("Aus Furcht, wir könnten auf Klippen laufen, warfen sie vom Heck aus vier Anker und wünschten den Tag herbei ... Als es nun Tag wurde, entdeckten die Matrosen eine Bucht mit flachem Strand ... sie machten die Anker los und ließen sie im Meer zurück", Apg 27, 29;39-40)

 

24.2.2008:

Paulusjahr-Hymne jetzt auch auf paulusjahr.info

Ab sofort können die Besucher unserer website auf der Startseite die Melodie der offiziellen Hymne zum Paulusjahr, "Ihr seid auferstanden mit Christus", hören. Die Noten und den deutschen Text finden Sie auf der website der Benediktinerabtei St. Paul vor den Mauern in Rom: www.abbaziasanpaolo.net

  

23.2.2008:

 

Tarsus, Paulustor

Türkische Bischöfe bitten Erdogan um Pilgerzentrum

Köln/Tarsus: Die türkische katholische Bischofskonferenz will sich bei Ministerpräsident Erdogan für den Bau eines christlichen Pilgerzentrums im südtürkischen Tarsus einsetzen. Ein von den sieben Bischöfen des Landes unterzeichneter Brief wird in diesen Tagen verschickt, meldete die "Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln" in ihrer Ausgabe vom 22.2.08.

Erdogan hatte bei seinem Deutschlandbesuch angekündigt, er werde sich für ein Pilgerzentrum aussprechen, wenn die Kirche dies wünsche. Die antike Hafenstadt Tarsus ist der Geburtsort des hl. Paulus, zu dessen Ehren Papst Benedikt XVI. für 2008/9 ein internationales "Paulus-Jahr" ausgerufen hat.

"Natürlich wäre uns ein Neubau am liebsten", erklärte der Apostolische Vikar von Anatolien, Luigi Padovese, aber auch die Nutzung einer seit Jahrzehnten als Museum zweckentfremdeten Kirche sei denkbar. Allerdings befürchte er, diese sei für den erwarteten Pilgeransturm zu klein. Weiter sei problematisch, dass nach derzeitigen Bestimmungen in der Türkei Kreuze und Ikonen selbst in einer Kirche nur zu den Gottesdiensten aufgestellt werden dürfen. Zudem war es bislang religiösen Minderheiten in der Türkei nicht erlaubt, Grundbesitz zu erwerben.

Der Plan geht auf eine Anregung des Kölner Erzbischofs Joachim Kardinal Meisner zurück. Ein Pilgerzentrum und eine Kirche in Tarsus sei ein "Beitrag zur Entspannung" zwischen Muslimen und Christen und ein Zeichen der Religionsfreiheit, erklärte der Kardinal.

 

15.2.2008:

Türkische Christen feiern Paulusjahr

Auch in der Türkei werden Feiern zum Paulusjahr stattfinden, gaben die katholischen Bischöfe des Jahres jetzt bekannt. Im Mittelpunkt werden dabei Tarsus, der Geburtsort des Apostels, und Antiochia (heute: Antakya), das Zentrum seines frühen Wirkens, stehen.

Für den 22. Juni wird Kardinal Walter Kasper in Tarsus einer Eucharistiefeier vorstehen. Vom 22.-24. Juni findet in Tarsus und Iskenderun eine internationale Konferenz über den Völkerapostel statt. Zudem ist eine Pilgerreise zu der dritten großen paulinischen Wirkungsstätte des Landes, nach Ephesus, geplant. "Dazu laden wir ganz besonders unsere orthodoxen und protestantischen Brüder und Schwestern ein", erklärte das türkische Episkopat.

Die Feiern sind von den Behörden genehmigt und werden unter besonderem Polizeischutz stehen. Leider kam es in den letzten Jahren immer wieder zu islamistischen Übergriffen auf die türkischen Christen, die nicht einmal vor Geistlichen halt machten. Bleibt zu hoffen, dass die Initiativen zum Paulusjahr in einem neuen Geist von Toleranz und Offenheit stattfinden.  

 

14.2.2008:

Hymne zum Paulusjahr online! 

Ihr seid auferstanden mit Christus“ lautet der Text der offiziellen Hymne zum Paulusjahr, die bereits von Kardinal Andrea Cordero Lanza di Montezemolo, dem Erzpriester der Päpstlichen Basilika St. Paul vor den Mauern, vorgestellt wurde. Jetzt sind Text und Melodie auch im Internet veröffentlicht.

Die Hymne ist das Werk eines Benediktinerpaters der Abtei St. Paul vor den Mauern und entstand unter dem Einfluss des ständigen Gebetslebens und der pastoralen Tätigkeit direkt am Paulusgrab.

Der Komponist, Pater Prior Johannes Paul Abrahamowicz, stammt aus der Erzdiözese Wien, ist in das Stift Göttweig in Niederösterreich eingetreten und lebt seit 1997 in Rom. Am 25.1.2008 nahm Papst Benedikt XVI. im Anschluss an die Vesper in St. Paul vor den Mauern ein Notenexemplar der Hymne entgegen.

Ihr Text nimmt Bezug auf die Briefe des Völkerapostels an die Römer und an die Kolosser. „Die Melodie ist leicht zu singen, sowohl einstimmig als auch dreistimmig, und kann von verschiedenen Instrumenten begleitet werden, zum Beispiel Orgel, Gitarre, usw", erklärte uns der Pater.

Musik und Text in verschiedenen Sprachen finden sich auf der Website der Abtei: 
www.abbaziasanpaolo.net

 





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