Archiv V
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Paulusjahr-Archiv V.

Berichte vom 18. Oktober 2008 - 25. Januar 2009.

 

25.1.2009:

Benedikt XVI.: "Wir werden die Einheit der Christen erreichen"

(RV) Die Einheit der Christen ist noch nicht Tatsache, doch eines Tages wird dies möglich sein. Das sagte Papst Benedikt XVI. beim Angelusgebet an diesem Sonntag auf dem Petersplatz. Vor rund 30.000 Pilgern und Besuchern erinnerte der Papst dabei an das heutige Fest der Bekehrung des Heiligen Paulus. Voraussetzung und erster Schritt sei die persönliche Umkehr des Einzelnen, sagte das Kirchenoberhaupt am Sonntag zum Abschluss der ökumenischen Weltgebetswoche für die Einheit der Christen. Wörtlich sagte Benedikt XVI.:

„Der Apostel Paulus zeigt uns, wie wir uns spirituell richtig verhalten sollen, damit wir auf dem Weg der gemeinsamen Kommunion gelangen können. Wir Christen haben noch nicht die volle Einheit erreicht, doch wenn wir uns ständig von Jesus bekehren lassen, dann werden wir dieses Ziel ohne Weiteres einmal erreichen.“

Der Papst verwies auf die Bekehrung des Christenverfolgers Saulus vor den Toren von Damaskus, an die die Liturgie des Tages erinnere. Benedikt XVI. zitierte dabei eine Stelle aus dem Brief an die Philippern (Phil 3, 12). Darin beschreibt Paulus seine Schwierigkeiten bei seiner Bekehrung. Der Papst:

„Die Selige Jungfrau Maria, Mutter der einen und heiligen Kirche, bitte für unsere wahre Bekehrung, damit der Wunsch Christi so bald wie möglich erfüllt wird „Ut ununm sind“ – Mögen sie eins werden.“

Der Festtag der Bekehrung des Heiligen Paulus bilde den Abschluss der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen. Deshalb findet eine ökumenische Vesper in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern statt unter der Leitung von Papst Benedikt XVI. An dieser Feier nehmen traditionell auch Vertreter anderer christlicher Kirchen und Gemeinschaften teil.

 

24.1.2009:

Ökumenisches Chortreffen 2009 zum Paulus-Jahr in Rom

(ZENIT.org).- Mundus Cantat ist 1996 als fröhliches und unkompliziertes ökumenisches Treffen von Chören verschiedener christlicher Konfessionen wie auch verschiedener Nationalitäten entstanden.

Das Treffen im vergangenen Sommer 2008 war eine Besonderheit im Verlauf der verschiedenen Chortreffen: Zum ersten Mal ging es darum, die Chöre der verschiedenen in Rom anwesenden Konfessionen, die von der ökumenischen Bewegung in der Praxis bisher so gut wie gar nicht erfasst worden waren, zu vereinen – und dies unter der Mitwirkung und seelsorgerischen Begleitung der Benediktinermönche von St. Paul vor den Mauern und ihres Musik liebenden österreichischen Priors P. Johannes Paul Abrahamowicz.

Das Chortreffen vom 8. bis zum 12. Juni 2009 wird sich vor allem an ausländische Chöre richten, aber das von den römischen Chören 2008 erarbeitete Schema einer „Ökumenischen Chorfeier in St. Paul“ wird wegweisend bleiben auch für zukünftige Treffen.

Das touristisch-religiöse Grundprogramm von 2008 kann wiederholt werden, aber auch Sonderwünschen angepasst werden. Die finanziellen Bedingungen hängen von individuellen Ansprüchen ab (Hotelwünsche etc.). Als Beitrag zur Organisation wird eine Einschreibgebühr pro Teilnehmer erbeten, die zu gewissen Bedingungen auch reduziert werden kann, zum Beispiel für Chöre aus finanzschwachen Ländern, Jugend- oder Kinderchöre usw.

Die wichtigste religiös-musikalische Veranstaltung bleibt – wie bisher – die ökumenische Chorfeier in St. Paul. Sie wird – wieder zusammen mit der benediktinischen Mönchsgemeinschaft von St. Paul – am 12. Juni um 18 Uhr stattfinden. Musikalische Beiträge wie Vorschläge zur  textlichen Gestaltung werden gerne erwartet.

Die mittlerweile bei allen Rom-Reisen inbegriffene, aber immer wieder als neu und anregend erfasste Teilnahme an einer Generalaudienz des Heiligen Vaters auf dem Petersplatz (soweit sie stattfindet) – die ja schon seit vielen Jahren auch von Nichtkatholiken aller Nationen sehr gefragt ist – ist eine Selbstverständlichkeit.

Auf Wunsch wird die musikalische Gestaltung einer Abendmesse in einer der vielen Pfarreikirchen der römischen Innenstadt – wie auch drei Abendmessen im Petersdom selber – ermöglicht.

Rein musikalische Chorveranstaltungen sind das gemeinsame öffentliche Konzert in der amerikanisch-anglikanischen Kirche St. Paul in den Mauern – was auch die Aufführung von profaner Chorliteratur ermöglicht – wie auch die beiden Chorkonzerte in der faszinierenden Kirche S. Maria in Trastevere  zugunsten der Gemeinschaft Sant'Egidio in Trastevere und ihres Projektes DREAM.

Für mit eigenem Bus anreisende Chöre können auf Wunsch sowohl auf der Hin- wie auf der Rückreise musikalische Gestaltungen von Abendmessen in den unterwegs angefahrenen Orten (etwa: Venedig, Florenz, Assisi oder Orvieto) eingeplant werden.

Interessenten füllen bitte den vorgesehenen Fragebogen aus und schicken ihn per E-Mail an das Sekretariat von Mundus Cantat in Rom: amor79@fastwebnet.it.

 

5.1.2009:

Damaskus: Interreligiöse Initiative zum Paulusjahr 

Damaskus (KAP). Aus Anlass des Paulus-Jahres kommt es in Damaskus, dem Schauplatz der Bekehrung des Völkerapostels, zu wichtigen interreligiösen Initiativen, berichtet "Radio Vatikan" aus der syrischen Hauptstadt. Teilnehmer eines christlich-islamischen Symposions beteten nacheinander am Grab Johannes des Täufers in der Omayyaden-Moschee von Damaskus (der früheren Kathedrale der Stadt). Zuerst trug ein islamischer Scheich Koranverse vor, dann stimmten christliche Teilnehmer, an der Spitze der griechisch-katholische (melkitische) Patriarch von Antiochien, Gregorios III. Laham, christliche Litaneien an. Das syrische Fernsehen strahlte eine einstündige Dokumentation über den Heiligen Paulus aus; dabei kam mit christlichen Geistlichen auch der Mufti der Republik, Ahmad Badr-ed-din Hassoun zu Wort.

In Syrien beteiligt sich die syrisch-orthodoxe Kirche unter Patriarch Ignatius Zakka I. Iwas von Antiochien - er hat seinen Sitz in Damaskus - ebenfalls an dem von Papast Benedikt XVI. ausgerufenem Paulus-Jahr. Die syrische Hauptstadt Damaskus war nach der biblischen Überlieferung vor zirka 1.975 Jahren (die Forschung geht von einem Datum zwischen 32 und 35 n. Chr. aus) Schauplatz des Bekehrungserlebnisses des Paulus. Die jetzigen Feiern in Damaskus finden unter Einbeziehung aller christlichen Gemeinschaften im mehrheitlich muslimischen Land statt. 

 

31.12.2008:

Vatikansprecher Lombardi zum Paulusjahr

Federico Lombardi, der sympathische Jesuitenpater der unter Benedikt XVI. zum neuen Pressesprecher des Vatikans wurde, zog in "Radio Vatikan" eine Jahresbilanz für 2008. Was nicht mit der jetzigen Jahresschwelle endet, meinte der Moderator, das ist das Paulusjahr, das vom Papst Ende Juni 2008 feierlich eröffnet wurde und noch bis Juni 2009 weitergeht. Benedikt XVI. hat es vor allem zum Anlass genommen, um jeden Mittwoch während seiner Generalaudienz eingehende Katechesen über die Lehre des Völkerapostels zu halten. Doch wie reagierte die Weltpresse darauf?

„Natürlich ist das Paulusjahr für die große internationale Presse nicht besonders interessant, aber im Leben der Kirche ist es doch sehr wichtig", erwiderte Pater Lombardi, "Die Katechese des Papstes zum Paulusjahr macht im Moment einen wichtigen Teil seines Dienstes aus: er macht damit die große Tiefe seiner theologischen Kultur und seine große Spiritualität fruchtbar. Das könnte dem Christenvolk helfen, mit Blick auf die leidenschaftliche Gestalt dieses Apostels Paulus zu einer neuen missionarischen Haltung zu finden, zu einer Sehnsucht, dieses Geschenk des Glaubens, das wir empfangen haben, auch an andere weiterzugeben. Das Paulusjahr ist auch in ökumenischer Hinsicht wichtig: Vor allem die Orthodoxen haben daraus den Grundstein ihrer Seelsorge in diesem Jahr gemacht.“

 

25.12.2008:

Paulusjahr.info gratuliert Kardinal Meisner zum 75. Geburtstag!

Köln. Kein deutscher Bischof hat sich mit so viel Leidenschaft und Herzblut für das Paulusjahr eingesetzt wie der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner. Ausgerechnet am Weihnachtstag, am 25. Dezember 1933, als in Deutschland tiefste Finsternis herrschte, wurde er geboren. Kein Symbol verdeutlicht seine Rolle auch in unserer Zeit besser als dieses. Heute tritt er als unbequemer Mahner wider einen glaubensfernen Zeitgeist in Erscheinung.

"Am Weihnachtstag geboren, blieb das Licht dieser Heiligen Nacht der Leitstern in Ihrem Leben, der Sie schließlich, als würden Sie den Weisen aus dem Morgenland folgen, nach Köln führte", schrieb ihm Michael Hesemann von paulusjahr.info zum Geburtstag. "So wurden Sie zu unserem 'Weisen aus dem Osten' und wir danken Papst Johannes Paul II. dem Großen für viel - ganz besonders aber für unseren Erzbischof, der in diesen Tagen 75 wird, und Papst Benedikt XVI. dafür, dass Sie es hoffentlich noch lange in Köln aushalten müssen. Ad multos annos!"

 

23.12.2008:

  

28. Juni 2008: Papst Benedikt XVI. und der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., entzünden die "Paulinische Flamme" vor der Basilika St. Paul vor den Mauern (Foto: Osservatore Romano)

Weihnachten 2008: Benedikt XVI. zieht erste Bilanz zum Paulusjahr

Die traditionelle Weihnachtsansprache des Papstes an die Römische Kurie ist ein mit Spannung erwartetes Ereignis, fungiert sie doch gewissermassen als pontifikaler Jahresrückblick. Hier zieht der Papst Bilanz - und in diesem Jahr auch zum Paulusjahr, das gerade in seine "zweite Halbzeit" eintritt. 

"Am Abend des 28. Juni konnten wir in St. Paul vor den Mauern in Anwesenheit des ökumenischen Patriarchen Bartholomäus I. von Konstantinopel und Vertretern vieler anderer Kirchen und kirchlicher Gemeinschaften das Jahr des heiligen Paulus eröffnen im Gedenken an die Geburt des Völkerapostels vor 2.000 Jahren", erklärte der Papst, um zu betonen: "Paulus ist für uns keine Gestalt der Vergangenheit. Durch seine Briefe spricht er zu uns. Und wer ins Gespräch mit ihm kommt, wird von ihm weitergeführt zum gekreuzigten und auferstandenen Christus hin."

Deshalb sei das Paulusjahr in erster Linie eine Einladung, sich auf eine Pilgerreise zu Christus zu begeben. Der Papst wörtlich: "Das Paulus-Jahr ist ein Pilgerjahr nicht nur im äußeren Unterwegssein zu Erinnerungsorten des Apostels, sondern auch und vor allem als Pilgerschaft des Herzens mit Paulus zu Jesus Christus. Schließlich lehrt uns Paulus aber auch, dass die Kirche Christi Leib ist, dass Haupt und Leib untrennbar sind und dass es keine Liebe zu Christus ohne Liebe zu seiner Kirche und ihrer lebendigen Gemeinschaft geben kann."

   

Ökumenische Begegnung: Benedikt XVI und Bartholomaios I. vor der Basilika und am Paulusgrab

21.12.2008

Legionäre Christi: Priesterweihe am Paulusgrab

Am Samstag weihte Kardinal Angelo Sodano, Dekan des Kardinalskollegiums und ehemaliger Staatssekretär des Heiligen Stuhls, in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern 49 Diakone der Legionäre Christi zu Priestern. Sie stammen aus dreizehn Ländern: Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Irland, Kanada, den Vereinigten Staaten, Mexiko, Venezuela, Kolumbien, Brasilien, Argentinien und Chile. Unter den Neupriestern sind auch P. Thiemo Klein aus Herford, sowie P. Jaroslav von Lobkovicz und P. Tobias Völkl aus München.

Am Sonntag nahmen die Neupriester mit ihren Angehörigen und etwa 700 Mitbrüdern auf dem Petersplatz am traditionellen Angelusgebet mit dem Papst bei. Durch dieses Zeichen wollten sie ihr treues Festhalten an seinem Lehr- und Hirtenamt bekräftigen und ihn um seinen Segen für ihren künftigen priesterlichen Dienst bitten. Papst Benedikt XVI. richtete folgenden Gruß an sie: „Liebe Freunde, die Liebe Christi, die den heiligen Paulus in seiner Sendung angetrieben hat, schenke eurem Dienst stets Leben und Kraft. Von Herzen segne ich euch und eure Angehörigen.“

Die geweihten Ordensleute sind zwischen 29 und 37 Jahre alt und haben auf ganz unterschiedliche Weise ihren Weg zum Priestertum und zur Kongregation der Legionäre Christi gefunden. Pater Völkl hat an der bekannten Caltech-Universität in Kalifornien in Raumfahrttechnik promoviert. Pater Klein und viele andere traten nach dem Abitur ins Noviziat ein. Pater von Lobkovicz durfte in der Apostolatsbewegung Regnum Christi eine Vertiefung seines Glaubens erfahren und teilte so schon als Student an der TU München das Charisma der Legionäre Christi. 

Bei der Priesterweihe konzelebrierten der Kardinal Giovanni Coppa, Bischof Brian Farrell LC, der Sekretär des Päpstlichen Rats für die Förderung der Einheit der Christen, und Bischof Marc Alliet von Bayonne (Frankreich). Unter den Gästen den etwa 3.000 Gästen waren die Botschafter von Argentinien und den Vereinigten Staaten beim Heiligen Stuhl, zahlreiche Jugendliche und Familien sowie Mitglieder der Bewegung Regnum Christi. Eine besondere Note erhielt die Feier durch die Historische Hochfürstliche Lobkowitzische Grenadier-Garde der Gefürsteten Grafschaft Sternstein, die in ihren traditionellen Uniformen aus dem 16. Jahrhundert teilnahm.

In seiner Predigt nahm Kardinal Sodano auf die die drei herausragenden Momente eines jeden Priesterlebens Bezug: Berufung, Weihe, Sendung. Die Erwählung „schon im Mutterschoß“ ist ein reines Geschenk Gottes. „Selbst die Ewigkeit wird nicht ausreichen, um Gott dafür zu danken, dass er uns in seinen Dienst gerufen hat“, zitierte Kardinal Sodano den hl. Giuseppe Cafasso, den Beichtvater von Don Bosco. Durch die Weihe wird der Priester zu einem Lehrer der Wahrheit, einem Diener der Gnade und einem Leiter des Volkes Gottes. Denn „das Geschenk des Priestertums empfängt der Priester nicht zu seiner persönlichen Erbauung, sondern zum Dienst an den anderen. Jeder Priester ist daher berufen, ein Missionar zu sein, wo immer er sich befindet und welche Aufgabe ihm auch anvertraut wird“.

P. Álvaro Corcuera, der Generalobere der Legionäre Christi, unterstrich nach der Feier die Bedeutung des Paulusjahres und der für die Weihe gewählten Ortes: „In dieser Basilika, am Grab des hl. Paulus, haben wir besonders um seine Fürsprache gebeten, damit diese 49 Neupriester bis zum Ende ihres Lebens ihn nachahmen, indem sie Christus und der Kirche dienen, an der Hand der Gottesmutter Maria.“
 
Die Bewegung der Legionäre Christi zählt nach dieser Priesterweihe über 800 Priester, die in etwa 20 Ländern der Welt tätig sind. Etwa 2.500 Kleine Seminaristen, Novizen und Ordensleute befinden sich in Ausbildung. Die Legionäre Christi arbeiten vorwiegend in Schulen und Universitäten, in Mission und Entwicklungshilfe, im Bereich der Medien und in der Jungend- und Familienpastoral sowie in der Diözesanpriesterausbildung.

 

20.12.2008:

 Wird auch weiter als Museum zweckentfremdet: Die Pauluskirche von Tarsus, einst widerrechtlich von den Türken beschlagnahmt.

Pauluskirche: Türkei bricht Versprechen! 

"Wie wir behandelt werden, finde ich skandalös", erklärte der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner dem Kölner Internet-TV ksta.tv des "Kölner Stadtanzeigers". Gemeint ist der Rückzieher der türkischen Behörden in Sachen Pauluskirche in Tarsus. Das türkische Kultusministerium ignorierte seine bereits erteilte Zusage und sprach im Nachhinein von einem "Missverständnis".

Im November hatte das Ministerium dem Kardinal mündlich zugesagt, die Pauluskirche in Tarsus für 30 Jahre pachtweise für eine kirchliche Nutzung freizugeben. Ein Verkauf sei nicht infrage gekommen, weil denkmalgeschützte Gebäude dem Staat gehörten. Damit war der Kardinal einverstanden.

Doch als Meisner um einen Pachtvertrag bat, wurde die Zusage plötzlich zurückgenommen. Stattdessen boten die Behörden der katholischen kirche an, auf dem Gelände einer benachbarten Baumwollfabrik eine Kirche zu bauen. Das Gelände aber müsse nach 30 Jahren zurückgegeben werden. 

"Wir würden den Muslimen hier auch nicht sagen: Ihr könnt eine Moschee bauen, aber nach 30 Jahren nehmen wir sie euch wieder ab", kritisierte der Kardinal das Verhalten der Türken in dem Interview.

Schon bei einem Besuch in Tarsus im September hatte Meisner auf das Recht auf Religionsfreiheit verwiesen, das auch für Minderheiten gelten müsse. Das freilich scheint die Türkei zu ignorieren. Trotzdem versprach der Kardinal, an der Sache "dranzubleiben": "Auch um den Europäern die Augen zu öffnen, dass hinter den türkischen Worten keine Taten stehen."

 

16.12.2008:

Erzbistum Köln fördert "Projekt Paulus"

Das Erzbistum Köln fördert das "Projekt Paulus" der Organisation Kids NET Deutschland mit knapp 10.000 Euro, gab die Kölner "Kirchenzeitung" vom 12.12. bekannt. Mit dem Projekt sollen sechs- bis 12jährige Kinder aus dem Bistum über das Paulusjahr hinaus mehr über den Völkerapostel erfahren - ein Projekt, das von Papst Benedikt XVI. ausdrücklich unterstützt wird.

Das Konzept von Kids NET kann von Pfarreien angefordert werden. Es bietet ein schlüsselfertiges Programm sowie Unterstützung für Tagesfreizeiten ("NET-Daycamps"), bei denen die Kinder auf spielerische Weise und in Katechesen mehr über den hl. Paulus erfahren und so den christlichen Glauben besser kennen lernen. "Alles, was ein interessierter Pfarrer braucht, sind Räumlichkeiten und einig engagierte Eltern oder Katecheten, die mitmachen", sagt NET-Chefin Maria Schmidt. Sie hofft, mit dem Projekt einen Beitrag zur Neuevangelisierung leisten zu können.

Kids NET ist eine Initiative der katholischen Apostolatsbewegung Regnum Christi.

 

7.12.2008:

Auch Protestanten wollen Pauluskirche in Tarsus

Der Evangelische Arbeitskreis (EAK) der CDU Nordrhein-Westfalen hat die türkische Regierung aufgefordert, den Weg für ein christliches Pilgerzentrum in der Paulus-Geburtsstadt Tarsus freizumachen. Der türkische Ministerpräsident Erdogan solle sich "an sein Versprechen halten und damit zum vernünftigen Umgang mit den christlichen Kirchen in der Türkei beitragen", forderte der EAK-Landesvorsitzende Volkmar Klein in Düsseldorf. Bei seinem Besuch in Köln im Februar 2008 hatte Erdogan gegenüber dem Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner zugesagt, sich für ein solches Zentrum einzusetzen, wenn die Kirchen mit einem entsprechenden Wunsch auf ihn zukämen. Trotz in der Wege geleiteter Initiativen zögere die türkische Regierung aber eine Entscheidung hinaus, erklärte Klein.

 

1.12.2008:

Erzbischof Schick: Advents-Hirtenbrief zum Paulusjahr

Persönlichkeit und Charakter des Völkerapostels 

Bamberg (kath.net/peb). Der Erzbischof von Bamberg, Dr. Ludwig Schick, hat seinen diesjährigen Advents-Hirtenbrief dem hl. Paulus gewidmet:

"Die Persönlichkeit und der Charakter des Paulus enthalten Botschaften für uns. Wie geht Paulus mit seinen positiven und negativen Anlagen, mit Gesundheit und Krankheit, mit seinen Emotionen und Erlebnissen um? Wie pflegt er Beziehungen und Freundschaften? Wie denkt er über Leben und Tod? Zum Mensch- und Christsein gehört, dass wir uns mit Leib und Seele, Verstand und Herz Gott überlassen, mit Jesus Christus leben und für die Menschen da sind. Paulus lässt uns in seinen Briefen ‚teilhaben an seinem Leben’, wie er den Thessalonichern schreibt (vgl. 1 Thess 2,9). An Paulus können wir lernen, reife und authentische Christen zu werden. Darum soll es in dieser Betrachtung gehen. Sie wird in zwei Teilen im Heinrichsblatt veröffentlicht.

Über die Persönlichkeit und den Charakter des Paulus ist in den letzten Jahren, besonders von pseudowissenschaftlichen Christentums- und Kirchenkritikern, viel Romanhaftes und Falsches verbreitet worden: Er habe die Botschaft Jesu verfälscht oder sogar erfunden; zwischen Jesus und Paulus gebe es eine tiefe Kluft. Mit allen Mitteln habe Paulus seine Vorstellung von Sünde, Sühne, Erlösung und Rechtfertigung verbreitet und so ‚seine’ Sicht des Christentums durchgesetzt. Diese Behauptungen sind einseitig oder falsch. Alle ernst zu nehmenden Exegeten stellen eine Kontinuität zwischen Jesus in den Evangelien und Christus in den Paulusbriefen fest.

Paulus wird auch menschlich herabgewürdigt. Er soll ein Frauenfeind, Leibverächter und unausgegorener Asket gewesen sein. Eine Behinderung oder Langzeitkrankheit habe sein Selbstwertgefühl gestört; deshalb habe er zeitlebens zwischen Depression und Aggression geschwankt. Ehrgeizig und machtbesessen soll er gewesen sein, ein Skrupulant und zugleich ein Fanatiker.

Die Briefe des hl. Paulus zeigen jedem unvoreingenommenen Leser einen anderen Menschen. Einige wichtige Aspekte sollen im Folgenden dargestellt werden.

Paulus der Eiferer

Paulus war sicher vor und nach seiner Bekehrung ein Eiferer. Der Eifer ist einer seiner hervorstechendsten Charakterzüge, zu dem er aber steht und den er öfter anspricht. Im Galaterbrief bekennt er, dass er sich „mit dem größten Eifer“ … „für die Überlieferung meiner Väter“ einsetzte (Gal 1,14) und den Philippern schreibt er: „Ich … verfolgte voll Eifer die Kirche“ (Phil 3,6). Ebenso eifrig setzte er sich nach seiner Berufung für das Evangelium Christi ein.

Den Korinthern tat Paulus kund: „Daher erlahmt unser Eifer nicht in dem Dienst, der uns durch Gottes Erbarmen übertragen wurde“ (2 Kor 4,1). In diesem Eifer ertrug er für Christus mehr als alle anderen Apostel: „ … mehr Mühsal, war häufiger im Gefängnis, wurde mehr geschlagen, war oft in Todesgefahr. (2 Kor 11,23). Er heißt den Eifer gut und verlangt ihn besonders von seinen Mitarbeitern.

Bezüglich seines Gefährten Titus sagt Paulus: „Dank sei Gott, der den gleichen Eifer für euch auch Titus ins Herz gelegt hat“ (2 Kor 8,16). Der Eifer, den Paulus hat und von anderen verlangt, darf nicht den eigenen Vorteil suchen oder auf das eigene Ich gerichtet sein; er muss selbstlos für die anderen wirken. Er soll Eifer für die Sache des Herrn Jesus Christus sein. Er muss von Gott kommen und nicht von Menschen.

Der Eifer darf auch nicht blind machen, sondern muss mit Erkenntnis einhergehen. Mehrfach verbindet Paulus die Worte ‚Erkenntnis und Eifer’. Von seinem Volk, den Juden, schreibt er: „Denn ich bezeuge ihnen, dass sie Eifer haben für Gott; aber es ist ein Eifer ohne Erkenntnis“ (Röm 10,2). Die Korinther lobt er: „Wie ihr aber an allem reich seid, an Glauben, Rede und Erkenntnis, an jedem Eifer und an der Liebe …“ (2 Kor 8,7). Glaube, Erkenntnis, Eifer und Liebe gehören für Paulus untrennbar zusammen. Seine Sichtweise von Eifer bewahrt vor Fanatismus, aber auch vor Laisser-faire und Mittelmäßigkeit. Mit Paulus können wir auch heute eifrig für Jesus Christus und sein Evangelium wirken, für das „am größten … die Liebe“ ist (vgl. 1 Kor 13,13).
 
Die Außenwirkung des Paulus

Ob Paulus ein großer Redner war oder eher schwach im Auftreten, ist eine ungeklärte Frage. Die Aussagen der Apostelgeschichte und die Briefe des hl. Paulus dazu gehen auseinander. In der Apostelgeschichte tritt Paulus mächtig in Wort und Gestik auf. Aus den Briefen kann dagegen der Schluss gezogen werden, Paulus sei ein Stümper im Reden gewesen.

Diese Sicht förderte Paulus auch selbst. So heißt es im 1. Korintherbrief: „Zudem kam ich in Schwäche und in Furcht, zitternd und bebend zu euch“ (1 Kor 2,3). Auf der anderen Seite schreibt er aber auch den gleichen Korinthern: „Ja, die Briefe, wird gesagt (von seinen Gegnern), die sind wuchtig und voll Kraft, aber sein persönliches Auftreten ist matt, und seine Worte sind armselig. Wer so redet, der soll sich merken: Wie wir durch das geschriebene Wort aus der Ferne wirken, so können wir auch in eurer Gegenwart tatkräftig auftreten“ (2 Kor 10,10-11).

Sowohl die Darstellungen der Apostelgeschichte als auch die der Briefe sind von einer bestimmten Aussageabsicht geleitet. Die Apostelgeschichte will Paulus als wortgewandten Völkerapostel erweisen. Er selbst spielt in seinen Briefen bewusst seine rhetorischen Fähigkeiten und seine Wirksamkeit bei öffentlichen Auftritten herunter, um die Gnade Gottes um so mehr herauszustellen. Für Paulus ist wichtig, dass die Menschen nicht durch das menschliche Auftreten eines Apostels bekehrt werden, sondern durch die Gnade Christi. Deshalb schreibt er den Korinthern: „Meine Botschaft und Verkündigung war nicht Überredung durch gewandte und kluge Worte, sondern war mit dem Erweis von Geist und Kraft verbunden, damit sich euer Glaube nicht auf Menschenweisheit stützte, sondern auf die Kraft Gottes“ (1 Kor 2,4 f.).

Freude und Trauer des Paulus

Paulus schreibt in seinen Briefen erstaunlich oft von seiner Freude und seiner Trauer. Auch sie stehen im engen Zusammenhang mit dem Evangelium.

Wenn das Evangelium bei den Menschen ankommt und gelebt wird, ist Paulus voller Freude. Selbst wenn Jesus Christus von seinen Gegnern verkündet wird, freut er sich. Den Philippern schreibt er: „Auf jede Weise … wird Christus verkündigt, und darüber freue ich mich“ (Phil 1,18). Das Evangelium bringt Freude, ja ist Freude. „Vor allem, meine Brüder, freut euch im Herrn!“ (Phil 3,1). Der Heilige Geist schenkt diese Freude: „Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede …“ (Gal 5,22). Die Freude muss nach Paulus ein Markenzeichen der Christen sein, weil sie ein Wesensmerkmal des Evangeliums ist. Ein Wort der seligen Mutter Teresa von Kalkutta kommt einem in diesem Zusammenhang in den Sinn: „Wer voller Freude ist, predigt, ohne zu predigen“.

Traurig wird Paulus, wenn das Evangelium verraten oder verfälscht wird. Dann verbindet sich mit seiner Trauer auch Zorn. Die Galater bekommen das zu spüren. Besonders trauert Paulus über sein Volk, das Christus nicht erkennt. Im Römerbrief schreibt er: „Ich bin voll Trauer, unablässig leidet mein Herz … um meiner Brüder willen (Röm 9,2-3). Traurig machen ihn auch die Sünden der Christen, und er verlangt auch von den Gemeinden Trauer darüber (vgl. 2 Kor 12,21). Den Korinthern wirft er vor, dass sie nicht traurig geworden sind angesichts der Unzucht, die einer in ihrer Gemeinde begeht, und schreibt ihnen: „Und da macht ihr euch noch wichtig, statt traurig zu werden und den aus eurer Mitte zu stoßen, der so etwas getan hat“ (1 Kor 5,2).

Die Trauer, die Paulus empfindet und verlangt, darf aber nicht mit der „weltlichen Traurigkeit“ gleichgesetzt werden, die ‚zum Tod’ führt (vgl. 2 Kor 7,10). Sie kann auch nicht mit derjenigen, die einige beim Tod ihrer Angehörigen befallen könnte (vgl. 1 Thess 4,13), verwechselt werden. Paulus unterscheidet zwischen der „gottgewollten Traurigkeit“ und der „weltlichen Traurigkeit“. Die gottgewollte Trauer stellt sich ein, wenn ein Christ Unglaube, Verfälschung des Evangeliums oder Abfall vom Glauben feststellt.

Sie trauert auch über die Sünde und kann so zur Bekehrung führen. So schreibt Paulus den Korinthern: „… jetzt freue ich mich, nicht weil ihr traurig geworden seid, sondern weil die Traurigkeit euch zur Sinnesänderung geführt hat. Denn es war eine gottgewollte Traurigkeit“ (2 Kor 7,9).

Paulus bekundet uns, dass der Christ ein Mensch der Freude ist, auch in Schwierigkeiten, Leid, Kreuz und Tod. Jesus Christus und das Evangelium sind eine Quelle unversiegbarer Freude. Zum Christsein gehört aber auch die Trauer über all das, was noch nicht im Glauben, in der Erkenntnis, in der Liebe und in der Heiligkeit verwirklicht ist. Diese Trauer wird zum Anlass für den Eifer und die Bekehrung. Paulus hilft verstehen, was die Seligpreisung der Bergpredigt meint: „Selig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden“ (Mt 5,4).

Zur Persönlichkeit des Paulus gehören seine Unabhängigkeit und Eigenständigkeit. Auf sie legt er größten Wert. Sie werden zuerst darin deutlich, dass Paulus immer wieder bekundet, dass er vom Herrn selbst und direkt berufen wurde. Er bezeichnet sich als Knecht und Sklave, aber nur von Jesus Christus. Programmatisch schreibt er in der ‚Anschrift des Römerbriefes’: „Paulus, Knecht Christi Jesu, berufen zum Apostel, auserwählt, das Evangelium Gottes zu verkünden … Durch ihn (Jesus Christus) haben wir Gnade und Apostelamt empfangen, um in seinem Namen alle Heiden zum Gehorsam des Glaubens zu führen“ (Röm 1,1-5).

Dieses Bewusstsein seiner Berufung befähigt ihn, überall und vor jedermann mutig und selbstbewusst aufzutreten, auch in der Kirche. Dabei geht es ihm immer um das Evangelium, das unverfälscht bewahrt und gepredigt werden muss. Im Galaterbrief beschreibt er, wie er diesbezüglich auch Petrus gegenübertritt und ihn der Heuchelei und des Abfalls vom Evangelium bezichtigt (vgl. Gal 2,11-21). Wenn es um das Evangelium der Gnade geht, kennt Paulus keine Zurückhaltung.

Auch in seinem apostolischen und seelsorglichen Dienst legt er Wert darauf, unabhängig zu bleiben. Deshalb verdient er sich den Lebensunterhalt mit seinen „eigenen Händen“ (vgl. 1 Kor 4,12). Er schreibt den Korinthern, dass er ihnen „das Evangelium Gottes verkündete, ohne etwas dafür zu nehmen“ (2 Kor 11,7). Die Apostelgeschichte berichtet, dass Paulus „Zeltmacher“ war (vgl. Apg 18,3). In seinen Briefen betont er nur, dass er nicht von irgendjemand abhängig sein wollte, um des Evangeliums willen (vgl. 1 Kor 9,12 und Gal 6,6) und deshalb einem Beruf nachging.

Unabhängigkeit, Eigenständigkeit sowie Freimut vor den Menschen und in der Kirche sind wichtige Grundvoraussetzungen für das Christ-, Apostel- und Seelsorger-Sein.

Ich wünsche Ihnen allen eine ruhige und gesegnete Adventszeit.
Ihr Erzbischof Dr. Ludwig Schick"

 

28.11.2008

Sankt Paul vor den Mauern: Rom gedenkt des Seligen Don Alberione

ROM, 28. November 2008 (ZENIT.org).- „Heiligkeit und Missionsgeist, das ist die unschlagbare Kombination in Sachen Verkündung des Evangeliums“, so Erzbischof Angelo Amato, Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse. Er verwies dabei auch auf den seligen Don Giacomo Alberione, Gründer der Paulinischen Familie, dessen man am vergangenen Mittwoch während einer Eucharistiefeier in der Basilika von Sankt Paul vor den Mauern in Rom gedachte. Der Kardinal weiter: „Don Alberione verspürte den apostolischen Drang zu evangelisieren - gleich dem heiligen Paulus - und nicht minder waren in ihm die Intensität und das Durchhaltvermögen, all dies anhand gesellschaftlicher Kommunikationsmöglichkeiten zu tun“.

Der Kardinalpräfekt ließ dann die einzelnen Etappen der Mission des Seligen Revue passieren: Von der Ernennung zum Direktor der Diözesanmagazins „Gazzetta d’Alba“, über den Erwerb einer kleinen Druckerei dank des Erbnachlasses seines Onkels, bis hin zur Gründung eines neuen Ordens, mit einem männlichen und einem weiblichen Zweig. Später nannte man die Paulinische Familie die „menschgewordenen Engel“, da sie förderliche Literatur veröffentlichten.

„Die große und dynamische Paulinische Familie“, so Monsignore Amato vor den Freunden und Mitgliedern des Ordens, „führt heute den Traum Don Alberiones fort: Nämlich der ganzen Welt das Evangelium zu verkünden“. „Die Schwierigkeiten dürfen die Freude nicht bremsen, denn die Kirche braucht euch Apostel an den Schnittstellen der Welt“. „Möge ihr euch, genauso wie für den heiligen Paulus und euren Gründer, stets rühmen können, die Frohe Botschaft zu verkünden. Möge euer Glaube stets die stärkste Waffe jeder Verlagsstrategie sein“.

Don Jose Pottayl, Generalvikar der Gesellschaft des heiligen Paulus fügte hinzu: „Wir führen heute das Werk unseres Gründers nicht nur durch Printmedien, sondern auch mit Hilfe der anderen Kommunikationsmittel fort“. Abschließend ergänzte er: „Die Ära des Internet ist auch nicht anstrengender, als es jene zur Zeit von Don Alberione war: Es liegt an uns, neue Wege zu finden, um ‚den Boden zu bereiten' und das Evangelium verkünden zu können“.

 

23.11.2008:

Türkei: Bischof Padovese zieht gemischte Halbzeitbilanz zum Paulus-Jahr

(KAP) Der Vorsitzende der türkischen Bischofskonferenz, Bischof Luigi Padovese, hat eine gemischte Halbzeitbilanz zum Paulus-Jahr gezogen. Dass in der Geburtsstadt des Völkerapostels in Tarsus ein derzeit als Museum genutztes Gotteshaus immer noch nicht offiziell wieder als Kirche dienen könne, liege an der staatlichen Bürokratie, erklärte Padovese in einem Interview mit der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA in München. Zwar werde die Forderung von vielen Behörden in Ankara und Tarsus unterstützt, eine Entscheidung stehe aber immer noch aus: "Vor allem ist nie klar, wer eigentlich dafür zuständig ist".

Der Bischof bezeichnete die offizielle Wiedereröffnung der Kirche und den Bau eines anliegenden Pilgerzentrums als "Prüfstein der Toleranz". Mit der Genehmigung sei "die Anerkennung verbunden, dass die Christen respektiert werden". Nun müsse aber erst einmal das Ergebnis der Kommunalwahlen in der Türkei im März 2009 abgewartet werden. "Danach sieht man, welche Orientierung die Politik nehmen wird".

Der aus Italien stammende Bischof - der Apostolischer Vikar für Anatolien mit Sitz in Iskenderun (Alexandrette) ist - sagte, er bleibe trotz aller Schwierigkeiten optimistisch. Positiv sei die hohe Zahl von Pilgern, die zum Paulus-Jahr in die Türkei gekommen seien und so einen genaueren Eindruck von der Lage der Christen gewonnen hätten. Auch die orthodoxe Kirche habe sich der päpstlichen Initiative angeschlossen. "So wie es aussieht, schlägt dieses Jahr eine Brücke zwischen den Kirchen", resümierte der Bischof: "Von einer formalen Höflichkeit kommen wir allmählich zu einer tieferen Gemeinschaft".

Als besonders dringlich bezeichnete Padovese die Lösung des Problems der Priesterausbildung, die derzeit in der Türkei nicht möglich ist. Die Seminaristen würden ins Ausland geschickt, was die Gefahr berge, dass sie nicht mehr zurückkommen.

Padovese zweifelte zugleich die semioffiziellen Angaben zur Zahl der Christen in der Türkei an. In den späten zwanziger Jahren - schon nach den dramatischen Ereignissen des Ersten Weltkriegs und dem "Bevölkerungsaustausch" zwiwchen Griechenland und der Türkei - habe ihr Anteil an der Bevölkerung 20 Prozent ausgemacht. Heute seien es nach Meinung der Experten "0,15 Prozent": "Da fragt man sich: Wo sind all diese Christen geblieben? Nicht im Ausland, davon bin ich überzeugt". Viele seien als "Nicodemus-Christen" untergetaucht, um weiter sicher leben zu können. In manchen Teilen des Landes sei es schwieriger als in Istanbul oder Izmir, sich zum Christentum zu bekennen

 

13.11.2008:

Antiochien erhält Paulus-Studienzentrum

(KAP) Im türkischen Antakya (Antiochien) soll eine eigene Paulus-Bibliothek entstehen. Geplant sei ein Studienzentrum mit Werken über den Völkerapostel und über die Kulturgeschichte Antiochiens in römischer und byzantinischer Zeit, meldete die italienische katholische Nachrichtenagentur SIR am Donnerstag. Die Einrichtung, die Wissenschaftlern sowie interessierten Besuchern und Pilgern offen stehen soll, werde außerdem Materialien zum christlich-islamischen Dialog vor allem in der Türkei sammeln.

Initiiert wurde das Projekt von der örtlichen katholischen Gemeinde. Es werde von italienischen Kapuzinern getragen und von Bischof Antonio Mattiazzo von Padua finanziert. Die Umsetzung soll im Lauf des Paulus-Jahrs auf den Weg gebracht werden.

 

5.11.2008:

Menschenrechtler fordern: Für jede DITIB-Moschee eine Kirche!

Göttingen. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), eine international aktive Menschenrechtsorganisation, begrüßt im Sinne religiöser Vielfalt und Toleranz grundsätzlich den Bau von Gebetsstätten für alle Glaubensrichtungen in Deutschland. "Doch die neue Moschee zu Duisburg untersteht dem islamischen Verein DITIB, der sich mit seinen 880 Untergliederungen als Arm des türkischen "Präsidiums für religiöse Angelegenheiten" in Ankara versteht. Gleichzeitig verfolgt und unterdrückt die offizielle Türkei bis heute die christlichen Minderheiten", heißt in in einer Pressemitteilung der GfbV vom 28.10.2008.

"Wir fordern für jede der vielen hundert in Deutschland eröffneten DITIB Moscheen die Zulassung einer christlichen Kirche in der Türkei. So lange die DITIB antikurdische Agitation und kemalistische Ideologie propagiert und sich nicht glaubwürdig für Religionsfreiheit in der Türkei engagiert, beschädigt sie das Ansehen des Islam in Deutschland. Zahlreiche europäische Muslime, darunter Bosniaken, Sandzakaner, Albaner und Roma, haben bereits den deutschen DITIB Moscheen den Rücken gekehrt", erklärte Tilman Zülch, Generalsekretär der Gesellschaft für bedrohte Völker. "Unsere Menschenrechtsorganisation erinnert daran, dass der bis heute kemalistisch dominierte türkische Staat die einheimischen Christen unterdrückt und verfolgt."

Dank der Politik Kemal Atatürks und seiner jungtürkischen Vorgänger sei der Anteil der christlichen Bevölkerung bezogen auf die heutigen Grenzen der Türkei von 25 % auf heute 0,1 % zurückgegangen, 1913-1922 durch Genozid und ab 1923 durch anschließende ethnische Säuberungen (heute verharmlosend als "Bevölkerungsaustausch" bezeichnet) an armenischen, aramäisch-assyrischen und griechisch-orthodoxen Christen, durch Pogrome und Vertreibungen während der so genannten "Istanbuler Kristallnacht" 1955 und während der Zypern-Krise 1974 sowie durch Diskriminierungen und Verfolgungen von Christen seither.

Die katholischen und evangelischen Kirchen in der Türkei besitzen bis heute keinen eigenen Rechtsstatus, sind somit keine eigenständigen Körperschaften und nicht rechtsfähig. Ihre Gottesdienste müssen meist in Privatwohnungen stattfinden. Außerhalb von Touristengebieten wird in der Regel kein Kirchenneubau erlaubt. Der in Istanbul/Konstantinopel ansässige orthodoxe Patriarch von weltweit über 250 Millionen orthodoxen Christen wird in der Türkei nur als Oberhaupt der etwa 3.000 dort verbliebenen Griechisch-Orthodoxen anerkannt. Arbeits- und Aufenthaltserlaubnisse werden Geistlichen nichttürkischer Staatsbürgerschaft in der Regel verweigert. Obwohl laut Artikel 40 des Lausanner Vertrages Nicht-Muslime das Recht auf Grundbesitz hatten, war es religiösen Minderheiten bis 2002 verboten, solche Immobilien zu erwerben. In unzähligen Fällen kam es zu Enteignungen.

Nach Schätzungen der Gesellschaft für bedrohte Völker leben in der Türkei heute bis zu 60.000 apostolische, unierte oder evangelische Christen armenischer Nationalität, etwa 3.000 Griechisch-Orthodoxe in Istanbul, 2.000 Syrisch-Orthodoxe im Tur Abdin im Südosten des Landes und rund 3.000 im Großraum Istanbul, 3.000 Syrisch-Unierte sowie jeweils einige 10.000 katholische oder evangelische Christen vorwiegend nichttürkischer Staatsbürgerschaft.

 

3.11.2008:

Michael Hesemann übergab Papst Benedikt XVI. am 25.6. den vollständigen Ausdruck dieser website

Benedikt XVI.: Über paulusjahr.info gefreut

Am 25. Juni 2008, drei Tage vor der feierlichen Eröffnung des Paulusjahres, informierte der Initiator von www.paulusjahr.info, Michael Hesemann, Papst Benedikt XVI. im Rahmen einer Audienz über dieses Projekt. Dabei übergab er ihm neben seinem Buch auch einen vollständigen Ausdruck dieser website.

Jetzt, datiert auf den 23. Oktober 2008, traf eine Bestätigung aus dem Vatikan ein. Im Auftrag Seiner Heiligkeit schrieb Msgr. Gabriel Caccia, Assessor des päpstlichen Staatssekretariats, Sektion für Allgemeine Angelegenheiten:

"In der Generalaudienz vom 25. Juni haben Sie Papst Benedikt XVI. das erste Exemplar Ihres Buches 'Paulus von Tarsus - Archäologen auf den Spuren des Völkerapostels' mit einer persönlichen Widmung sowie eine umfangreiche Dokumentation aus der deutschsprachigen website zum Paulusjahr überreicht.

Der Heilige Vater hat sich über dieses so persönliche und zudem aktuelle und interessante Geschenk gefreut und mich beauftragt, Ihnen in seinem Namen zu danken. Sicher wird die intensive Beschäftigung mit dem großen Völkerapostel auch Ihnen selber eine innere Bereicherung eingebracht und viele neue Impulse für Ihren weiteren Lebensweg gegeben haben. 

In diesem Sinne schließt Papst Benedikt XVI. Sie in sein Gebet ein und erteilt Ihnen von Herzen den Apostolischen Segen." 

 

2.11.2008:

 

Bleibt auch nach dem Paulusjahr von der Türkei konfisziert: Die Pauluskirche von Tarsus

Tarsus: Türkei gibt Pauluskirche nicht zurück!

Die Regierung der Türkei schließt dem britischen Sender BBC zufolge eine Rückgabe der Kirche des Apostels Paulus in Tarsus an die katholische Kirche aus. Für die Türkei komme dies nach Regierungsangaben nicht in Frage, berichtete der Sender am Freitag. Damit wären die Forderungen deutscher Kirchenmänner und Politiker vergebens gewesen.

Die Kirche war 1943 vom türkischen Staat beschlagnahmt und später als Militärlager genutzt worden. Seit einigen Jahren dient das Kirchengebäude als Museum, Gottesdienste waren nur nach Absprache mit der Museumsleitung möglich. Im Juni hatte das türkische Kultusministerium angekündigt, dass die Kirche des St. Paulus für die Dauer des Paulusjahres bis Juni 2009 von christlichen Pilgern für Gottesdienste benutzt werden könne. In der vom Islam dominierten Türkei sind Christen bei der Ausübung ihrer Religion häufig diskriminiert. Im Vatikan findet in der nächsten Woche ein Forum statt, das bessere Beziehungen zwischen den Weltreligionen bemühen will.

In Deutschland setzen sich neben dem Kölner Kardinal Joachim Meisner auch einzelne Politiker dafür ein, das Museum in ein christliches Pilgerzentrum umzuwandeln. Bereits im Februar hatte Meisner den türkischen Regierungschef Recep Tayyip Erdogan um Unterstützung für den Bau einer Kirche in Tarsus gebeten. Auch bezeichnete er es als denkbar, das vormals als Kirche genutzte Museum der südtürkischen Stadt wieder seiner früheren Nutzung zuzuführen. Die dem Apostel Paulus gewidmete Kirche war über Jahrhunderte das Zentrum der orthodoxen Christen der Stadt.

 

28.10.2008:

Minister fordert Kirche in Tarsus!

Die Moschee-Eröffnung in Duisburg wurde als gutes Zeichen für die Integration von Türken in Deutschland gefeiert. Jetzt fordert NRW-Integrationsminister Laschet (CDU) eine Gegenleistung. Er will Kirchen in der Türkei bauen und Imame nur in Deutschland ausbilden. Und das ist noch nicht alles.

Nach der Moschee-Einweihung in Duisburg wird in Deutschland die Gründung christlicher Kirchen auf türkischem Staatsgebiet in neuer Lautstärke gefordert. „Wenn es die Türkei ernst meint mit der Religionsfreiheit, dann muss sie den Bau der Pauluskirche in Tarsus vorantreiben und genehmigen. Das ist ein erster Prüfstein“, sagte der nordrhein-westfälische Integrationsminister Armin Laschet (CDU) im Gespräch mit WELT ONLINE.

Die katholische Kirche bemüht sich seit langem darum, in der Geburtsstadt des Apostels Paulus eine repräsentative Kirche mit Pilgerzentrum zu errichten.

Minister Laschet ging mit seinen Forderungen noch weiter: „Was für Tarsus gilt, muss auch für andere Städte in der Türkei gelten, etwa Antalya oder Alanya.“ Viele Deutsche, die als Touristen kämen oder sich in den Urlauberorten auf Dauer niederließen, müssten die Chance haben, eine christliche Kirche aufsuchen zu können.

Am Wochenende hatte Laschet mit dem obersten Religionshüter der Türkei, dem Präsidenten des Amtes für religiöse Angelegenheiten, Ali Bardakoglu, gesprochen, der zur Moschee nach Duisburg gereist war.

Bardakoglu soll dem Tarsus-Projekt positiv gegenüberstehen und angekündigt haben, sich dafür einzusetzen. „Die Türkei hat die Chance, ein Signal für den interkulturellen Dialog zu geben. Unsere Erwartungen nach den Reden bei der Moschee-Einweihung in Duisburg sind groß“, sagte Laschet.

 

24.10.2008: 

Bischof Zollitsch: Paulus und das Internet

Bei der Verleihung des Katholischen Medienpreises 2008 am 20. Oktober im Rheinischen Landesmuseum Bonn kam der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, auch auf den heiligen Paulus zu sprechen. Würde dieser heute leben, so glaubt der Erzbischof, würde er auch das Internet nutzen:

Wörtlich:  „Wenn der heilige Paulus heute wieder auf die Erde käme, würde er Journalist werden“, mutmaßte im 19. Jahrhundert Bischof Wilhelm Emmanuel Freiherr von Ketteler. Sicher hätte Paulus es, ausgestattet mit eigener Homepage, E-Mail und Handy, viel leichter gehabt, mit den aufstrebenden christlichen Gemeinden in Kontakt zu kommen und seine Botschaft unter die Menschen zu bringen. Aber, wenn er heute aufträte: auf welche Menschen und auf welche Öffentlichkeit träfe er dann – und auf welche Form medialer Kommunikation?

Horst W. Opaschowski hat in seiner neuen Studie „Deutschland 2030 – wie wir in Zukunft leben“ (Horst W. Opaschowski: Deutschland 2030 – wie wir in Zukunft leben. Von der TV-Generation zur Generation @ - die Medien 2030“, Gütersloh 2008, S. 214 – 266) ein breit angelegtes Bild moderner Medienkommunikation entworfen. Danach wäre es für Paulus alles andere als leicht, die passende Medienstrategie zu wählen: Auf welche Medien soll er setzen? Schaut er auf die Print-Szene, müsste er feststellen, dass längere und komplexe Texte, wie sie ihm lieb wären, kaum mehr gelesen werden. Beim Fernsehen würde er bemerken, dass die früher übliche Treue der Zuschauer zu einzelnen Sendern spürbar nachlässt. Die programmliche Niveauverflachung würde ihn ärgern. Das Interesse der Menschen richtet sich ja eher auf unterhaltsames Fastfood als auf Information und Hintergründe. Dass sich Paulus deshalb zu einem „Theo-Tainment“ hätte hinreißen lassen, kann ich mir nicht vorstellen, obwohl er ohne Zweifel ein leidenschaftlicher Kommunikator war.

Würde sich der Apostel Paulus um noch mehr Empathie bemühen, so würde er des Lebensgefühls der „Generation @“ gewahr werden, deren Leitmotiv lautet: „Ich surfe, also bin ich.“ Wer ihr angehört, hat bald mehr direkte Kontakte mit Medien als mit Menschen. Horst Opaschowski nennt die Menschen der „Generation @“ vernetzte Nomaden, die ständig auf der Suche sind nach Sinn, Halt und sozialer Geborgenheit. Der Zukunftsforscher befürchtet, die rastlose Dynamik ihres Lebens könnte zur Folge haben, dass Werte wie Loyalität, Treue, Selbstverpflichtung und Verbindlichkeit ihren sozialen und moralischen Rang verlieren. Mediale Kommunikation droht zum „Fluxus“, zu fließender Entleerung, zu werden."

"Heute würde Paulus vielleicht Internettagebücher über seine Glaubenserfahrungen und -einsichten verfassen, in Talkshows gehen, sich achtsam und gleichzeitig leidenschaftlich in virtuelle Netzwerke einbringen und sicher auch dazu ermutigen, dass Kinder und Eltern sich unterhalten und durch Medienaskese vermeiden, dass der Nachwuchs in die Welt der virtuellen Computerspiele emigriert. Er würde die Menschen eben für einen liebenden Blick auf die Menschen, das Leben und seine tieferen Wirklichkeiten und Wahrheiten gewinnen wollen.“

Verpflichtung genug für die Christen von heute, auch die neuen Medien zur Verbreitung des Evangeliums zu nutzen!

 

23.10.2008:

Kath.net über Paulus-Vortrag

Franz Norbert Otterbeck berichtet auf kath.net über Michael Hesemanns Vortrag "Paulus von Tarsus. Archäologen auf den Spuren des Völkerapostels" im Domforum Köln:

http://www.kath.net/detail.php?id=21157

 

Bischof Reinelt über seine Wallfahrt in die Türkei

Der Bischof von Dresden reiste mit einer Gruppe von deutschen Bischöfen unter Leitung von Joachim Kardinal Meisner zu den wichtigsten Paulusstätten in der Türkei. Im Interview schildert er seine Eindrücke:

http://www.bistum-dresden-meissen.de/Detailed/3604.html

 

Österreichs Bischöfe erinnern an das Paulusjahr

Die österreichischen Bischöfe haben in einem Hirtenwort zum "Sonntag der Weltmission" (19. Oktober) an den Auftrag eines jeden Christen erinnert, das Evangelium anderen Menschen nahe zu bringen und aktive Nächstenliebe zu üben. Viele österreichische Missionarinnen und Missionare, Ordensleute und Laien hätten "ihr Leben ganz in den Dienst" des Auftrags Jesu gestellt. "Jede und jeder Getaufte, jede Familie, jede Gemeinschaft und jede Pfarre ist von Christus beauftragt (Mt 28,19), sich aufzumachen, Grenzen zu überschreiten und Zeugnis abzulegen von der erlösenden Liebe Gottes", betonen die Bischöfe. In dem Hirtenwort wird daran erinnert, dass die Sammlung zum Weltmissions-Sonntag in allen Diözesen der Welt durchgeführt wird: "Unser Beitrag kommt den 1.100 ärmsten Diözesen der Welt zugute, damit diese ihren Einsatz für die Ärmsten der Armen an Leib und Seele leisten können".

Die Bischöfe erwähnen weiters das Paulusjahr 2008/09, das die Kirche seit vier Monaten begeht. Paulus habe die Opferbereitschaft betont, die die Liebe eines Christen kennzeichne, sowie die Standhaftigkeit der Hoffnung auf Jesus Christus (1 Thess 1, 2-3). Eine immer größer werdende Zahl von Jugendlichen folge dem Anruf und stelle sich "unentgeltlich eine bestimmte Zeit ihres Lebens in den Dienst der Menschen in den Ländern des Südens".

 

18.10.2008:

Türkei im Paulusjahr: Bibelverkauf verboten

Erneut wurde auf der Frankfurter Buchmesse Kritik an der Menschenrechtssituation im Gastland Türkei laut. Nach der "Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte", meldete sich nun die "Türkische Bibelgesellschaft" zu Wort. Bibeln, so die Organisation, seien den dortigen Bürgern nicht frei zugänglich.

Über schwierige Arbeitsbedingungen klagt die Bibelgesellschaft in der Türkei. Wie der Evangelische Pressedienst meldet, dürften die Bibel und das Neue Testament in dem überwiegend muslimischen Land in nur zwei Läden der Organisation in Istanbul und Adana verkauft werden. Tamar Karas, Geschäftsführerin der türkischen Bibelgesellschaft, berichtete am heutigen Donnerstag auf der Frankfurter Buchmesse, das Verteilen von Gratis-Bibeln oder anderen christlichen Büchern und das Missionieren seien in der Türkei strengstens verboten.

Christen in der Türkei bewegen sich auf "schmalem Grad"

Die dortigen Christen bewegen sich Karas zufolge auf einem "schmalen Grat". Sie würden oft ausgegrenzt und bedroht. Dennoch erlaube es die Regierung der "Türkischen Bibelgesellschaft" schon seit Jahren, auf Buchmessen im Land auszustellen. Auch die Teilnahme an der Frankfurter Buchmesse sei ihnen problemlos möglich gemacht worden.

Die 1820 gegründete Türkische Bibelgesellschaft arbeitet für alle christlichen Kirchen in der Türkei und wird von ihnen getragen. Ihre Projekte werden unter anderem von der Weltbibelhilfe finanziert. Die Gesellschaft verkaufe jährlich etwa 20.000 Bibeln und 40.000 Neue Testamente, berichtete Karas. Im kommenden Frühjahr werde eine Studienbibel erscheinen, die Verlegung eines Bibelatlas sei geplant. Die Bibelgesellschaft wolle das derzeit laufende Paulus-Jahr dazu nutzen, um zu zeigen, "dass das Christentum kein Import aus dem Westen ist, sondern von der heutigen Türkei in den Westen exportiert wurde", so die Geschäftsführerin laut dem Onlineportal "kathweb".

Trotz der Kritik sprach Karas von einer Entspannung der Lage einheimischer Christen in der Türkei. Noch im April 2007 hatte die Ermordung von drei Mitarbeitern eines Bibelverlages im osttürkischen Malatya in Deutschland Bestürzung ausgelöst. Unter den Getöteten befand sich ein Deutscher.

In diesem Jahr ist die Türkei Gastland der Frankfurter Buchmesse. Im Vorfeld hatte die "Internationale Gesellschaft für Menschenrechte" massive Kritik an den "andauernden Menschenrechtsmissachtungen" in der Türkei geübt.

 





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